Zapp – The new Zapp 4 U
The new Zapp 4 U sprudelt nur so über vor Ideen. Eher verwunderlich für Zapp Troutman und seine tiefschwarze Truppe, die bisher einen eng umrissenen, schweißtreibenden Einheits-Sound mit exzessivem Vocodereinsatz produzierte.
Noch verwunderlicher ist, daß drei Viertel der Ideen nicht ihre eigenen sind — und trotzdem eine ausgezeichnete Platte daraus wurde. So dreist hat noch niemand seine Kollegen geplündert: Zapp bedienen sich skrupellos bei Stevie Wonder, Rick James. Johnny Guitar Watson, James Brown, Gap Band — und sogar bei Van Haien! Und natürlich bei Prinee, auf den nicht nur der Albumtitel deutlich anspielt.
Der feine Unterschied zu überflüssigen Imitaten ist allerdings der, daß Zapp nicht feige kopieren, sondern ganz bewußt stehlen.
„Itchin‘ For Your Twitchin'“ ist zum Beispiel zur Hälfte original Princes „Delirious“; „Rock ’n‘ Roll“ fängt mit dem selben Riff an wie Van Halens Jump“ und „Make Me Feel Good“ schließlich ist die Essenz aus Johnny Guitar Watsons Blues. Nur der Versuch, die Human Beat Boxes zu adaptieren, ging völlig daneben.
Ginge das Album nicht so höllisch ab, wäre es ein lustiges Ratespiel und nicht mehr. Aber der Zapp-Biß schlägt durch: alleine wegen des Openers „It Doesn’t Really Matter“ lohnt sich das Reinhören. Auch wenn die alten Zapp doch besser waren.
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