Rock auf dem Vormarsch


Angloamerikanische Rockmusik läuft in Deutschland immer besser, während von allen einheimischen Produktionen nur noch der deutsche Rock, Disco-Produktionen und Spaßmacher a la Otto und Frank Zander kommerziell mithalten können. Der deutsche Schlager dagegen liegt zerstört am Boden – dieses Bild vermittelt ein Blick auf die Hitlisten zwischen Flensburg und Berchtesgaden.

Zwar gibt es in der Bundesrepublik noch keine Hitparade, die so genau nach tatsächlichen Verkaufszahlen aufgestellt wird wie die Charts in England („Music Week“,“Sounds“) und in den USA („Billboard“,“Cashbox“). Aber die Händlerzeitschrift „Musikmarkt“ ermittelt durch Umfragen bei Schallplattenverkäufern immerhin eine Liste, die Verkaufstrends realitätsnah wiedergibt. Und nach dieser Aufstellung dominierten in Deutschland in den vergangenen Monaten so deutlich wie nie zuvor Rockplatten und seichterer Pop aus England und den USA. Zu den Topseilern auf dem LP-Markt zählten in jüngster Zeit die Eagles („Hotel California“), Pink Floyd („Animals‘), „Status Quo („Live“), die Beatles („Hollywood Bowl“), Fleetwood Mac („Rumours“), Boston („Boston“),Peter Frampton(„Comes Alive“), Cat Stevens („Izitso“). Daneben machten Kasse Abba, Smokie, die Rollers und Boney M. Unter den 50 meistverkauften Singles konnten sich selbst Leute wie Emmylou Harris, Peter Gabriel und – ganz weit oben – David Bowie plazieren. Frage: Wieso bekommt Herr Heck für seine dusselige Hitparade noch immer die beste TV-Sendezeit?