Schauspiel-Legende Manfred Krug („Liebling Kreuzberg“, „Tatort“) ist tot


Er war einer der wenigen Schauspieler, die in der DDR und der Bundesrepublik erfolgreich und extrem beliebt waren. Jetzt ist Manfred Krug im Alter von 79 Jahren verstorben.

Der Schauspieler Manfred Krug ist im Alter von 79 Jahren in Berlin verstorben. Dies berichtet die Bild-Zeitung am Donnerstag, andere Medien bestätigen dies. Zur Todesursache ist bisher noch nichts bekannt, der Tod sei bereits vor einigen Tagen eingetreten. Krug hinterlässt vier Kinder. Drei mit seiner Ehefrau Ottilie sowie ein uneheliches.

Manfred Krug und Monika Woytowicz,in „Liebling Kreuzberg“.
Manfred Krug und Monika Woytowicz,in „Liebling Kreuzberg“.

Den meisten Zuschauern war Manfred Krug wohl durch die Serie „Liebling Kreuzberg“ bekannt. Manfred Krug spielte von 1986 bis 1998 in 58 Folgen den Berliner Anwalt Robert Liebling. Neben vielen weiteren Fernsehrollen in der DDR und der BRD, war Krug allerdings auch als Liedtexter (unter dem Pseudonym Clemens Kerber), Sänger und Schriftsteller aktiv.

Vom Stahlarbeiter zum Schauspieler

Krug wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren, nach dem Krieg zog er mit seinem Vater 1949 in die gerade gegründete DDR. Als er eine Lehre zum Stahlschmelzer machte, zog sich Krug seine charakteristische Narbe zu – bei der Arbeit wurde er von einem Spritzer flüssigem Stahl getroffen. Manfred Krug erwarb das Abitur, begann dann ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin.

Ab 1957 war Krug in Kino- sowie Fernsehproduktionen der DDR zu sehen, 1960 zum Beispiel in „Fünf Patronenhülsen“. Sein Film „Spur der Steine“ wurde 1966 nach nur drei Tagen wieder aus dem Kino genommen: „antisozialistische Tendenzen“ waren die Begründung. Erst nach der Wende wurde der Film wieder gezeigt.

Berufsverbot nach Ausreise in die BRD

In der DDR und auch noch im neuen Jahrtausend war Manfred Krug auch als Jazz-Sänger erfolgreich. Anfang der 1970er veröffentlichte Krug gemeinsam mit Komponisten Günther Fischer mehrere Platten.

Manfred Krug in „Tatort“.
Manfred Krug in „Tatort“.

1976 erhielt Krug ein Teilberufsverbot in der DDR. Er hatte gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestiert. Daraufhin stellte Krug einen Ausreiseantrag, der von der DDR-Führung genehmigt wurde. Im Juni 1977 verließ Manfred Krug Ost-Berlin. Diese Zeit sollte er 1996 mit seinem Buch „Abgehauen“ noch einmal aufarbeiten.

In der BRD fand Krug schnell wieder Anschluss ans Schauspielgeschäft. Zuerst drehte er die Serie „Auf Achse“, später erlangte er riesige Popularität durch seine Rolle in „Liebling Kreuzberg“ und als „Tatort“-Kommissar. Für den NDR spielte er zwischen 1984 und 2001 41 Mal den Ermittler Paul Stoever. Er rangierte knapp hinter Götz George auf den vordersten Plätzen der beliebtesten „Tatort“-Kommissare.

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Peter Bischoff Getty Images
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