So viel verdienen Künstler wirklich mit Spotify


Seit Taylor Swifts Rückzug aus Streaming-Portalen wie Spotify schwelt die Debatte erneut: Was bleibt für den Künstler übrig, wenn Fans Musik im Abo konsumieren?

Die Wirtschaftsprüfer Ernst & Young haben für den Verband der französischen Musikindustrie untersucht, wie viel Geld für Musiker abfällt. Bei einem werbefreien Spotify-Abonnement für 9,99 Euro monatlich gehen nur sieben Prozent an die Musiker.

Genau aufgeschlüsselt bedeutet das: 2,08 Euro gehen an Spotify selbst, 1,67 Euro fallen als Steuern ab und 6,24 Euro fließen in die Töpfe der Musikindustrie. Dabei halten Labels die Hand am weitesten auf: 4,56 Euro bleiben bei der Plattenfirma. Einen Euro teilen sich Komponisten und Songwriter, der Musiker bekommt 68 Cent.

Die Erhebung gilt für den französischen Markt, SNEP-Generaldirektor Guillaume Leblanc ist sich laut „Musikmarkt“ sicher, dass die Zahlen mit Deutschland vergleichbar sind.

Die Ergebnisse sind jedoch Auslegungssache: Auf den Gewinn bezogen kommen die Künstler anhand der Studie noch am besten weg. Abzüglich aller Ausgaben macht Spotify mit jedem Abo einen Gewinn von 10 Cent. Labels, die für Marketing, Produktionskosten und Vertrieb aufkommen müssen, haben einen Reingewinn von 26 Cent.

Letzten Endes müssen Künstler und Labels also abwägen, ob man Streamingdienste zur Gewinnsteigerung dazwischen schalten möchte. Befürworter und Gegner der Musikportale haben mit dieser Studie jedenfalls neuen Diskussionsstoff bekommen.