Star 80


Die Geschichte, die Bob Fosse in seinem Film „Star 80“ schildert, ist authentisch: Im Alter von 18 Jahren wird Dorothy Stratten, die als Bedienung in einem Restaurant ihrer kanadischen Heimatstadt Vancouver arbeitet, von dem neun Jahre älteren Paul Snider entdeckt. Mit sicherem Blick erkennt Snider, der sein Geld hauptsächlich als Zuhälter verdient, das Potential der Provinz-Schönheit.

Der Charme und die großzügiger Geschenke beeindrucken Dorothy. Sie verliebt sich in Snider, läßt sicri zu Aktaufnahmen überreden. Ein Jahr später ist sie „Playmate of the Month“ und arbeitet als „Bunny“ im „Playboy“-Club.

1979 wird Dorothy „Playmate des Jahres“. Peter Bogdanovich engagiert sie für seinen Film „Sie haben alle gelacht“, verliebt sich während der Dreharbeiten in sie, will sie heiraten. Bei ihrer letzten Unterredung mit Paul Snider, am 14. August 1980 in Los Angeles, erschießt Snider erst Dorothy, dann sich selbst.

Regisseur Bob Fosse („Cabaret“, „Lenny“, „All That Jazz“), der auch selber das Drehbuch schrieb, stilisiert den Fall Straften zu einer amerikanischen Tragödie. Er zeigt, wie schnell der Traum vom Erfolg zu einem Alptraum werden kann.

Dabei rückt die Figur Sniders in den Mittelpunkt – nicht zuletzt das Verdienst des Schauspielers Eric Roberts, der hier erst zum dritten Mal vor einer Filmkamera steht. Er schafft es, daß man Mitleid empfindet für diesen geborenen Verlierer, der nie eine Chance haben wird.

Überzeugend ist aber auch die 22jährige Mariel Hemingway, Enkelin des großen Schriftstellers. Als Dorothy Straften ist sie unschuldig und verführerisch zugleich, sehr schön, sehr sexy, sehr lieb. Und, nach langer Zeit wieder in einem amerikanischen Film, Carroll Baker als Dorothys Mutter, die gewissermaßen Amerikas puritanisches Erbe verkörpert – ohne das die dekadente „Playboy“-Kultur gar nicht möglich wäre.

Kinostart: 23. März