Sumpfblüten
Wie kommt ein rotzfreches Extremitäten-Label dazu, plötzlich schwarzen Soul aus den Sümpfen von New Orleans anzubieten — noch dazu exquisiteste Ware, die den hervorragenden Geschmack des Einkäufers auf eindrucksvolle Weise unter Beweis stellt? BURKHART SEILER, Chef des Berliner Zensor-Labels sagt: „… weil ich einen Narren an der Szene dort gefressen habe.“
Seit er sich höchstpersönlich vor Ort umgesehen hätte, sei es um ihn geschehen, erzählt euphorisch der junge Mann. Und nachdem im vorigen Jahr der Einstieg mit dem furiosen Live-Album der Neville Brothers glückte, stürzt sich der gefragteste Freizeit-Torhüter Berlins nun auf ein Vierer-Paket (JOHNNY ADAMS, IRMA THOMAS, AARON NEVILLE und SOLOMON BURKE!), das jedem Liebhaber pechschwarzer Rillen Tränen der Freude bescheren wird. Probleme mit überhöhten Vorauszahlungen, die US-Künstler gemeinhin fordern, kennt Herr Seiler nicht. „Ich kann gar nichts zahlen, und das wissen die. Aber im Gegensatz zu finanzstarken Multis strengen wir uns nach der Veröffentlichung um so mehr an. Zensor ersetzt Liquidität durch einen guten Namen!“ Jawohl. Weitermachen!