The Doors – When The Music’s Over…


Nach seiner Trennung von den Doors Ende vorigen Jahres beschloss Jim Morrison, ein völlig neues Leben zu beginnen. Er wollte sich in Zukunft professionell der Dichtkunst und Schriftstellerei widmen, die er bisdahin nur als Hobby betrachtet hatte. Um in Paris eine Novelle zu schreiben, begab er sich im Dezember auf die Reise über den Atlantik. Aber sein neues Leben sollte schon sieben Monate später ein tragisches Ende finden. Am 3. Juli fand ihn seine Freundin Pamela im Bad ihres gemeinsamen Apartements. Jim hatte eine Herzattacke, er starb, noch bevor der von Pamela alarmierte Krankenwagen eintreffen konnte. Sechs Tage später, am 9. Juli, fand auf dem Pariser Prominentenfriedhof Pere Lachaise seine Beerdigung statt. Millionen von Fans hatten ihr Idol verloren und eine Generation ihren Leader.

James Douglas Morrison wurde am 8. Dezember 1943 in Melbourne, Florida geboren. Er studierte Kinematografie und begegnete auf derselben Universität dorn Jungfilmer und Jazzpianisten Ray Manzarek, mit dem zusammen er 1965 die Doors formierte. Den Namen fanden sie in einem Zitat von William Blake: „There are things that are known and there are things that are unknown; in between there are doors“.

Zu Jim und Ray gesellten sich John Densmore (Drums) und Robbie Krieger (Guitar). Zu viert, aber immer unter Anleitung von Morrison, versuchten sie, eine völlig neue Musikrichtung und gleichzeitig eine ganz neue Lebensform populär zu machen. Jim sagte einmal: „Ich interessiere mich für alles, was in direktem Zusammenhang mit Aufruhr, Zerstörung und Chaos steht“. Nichts könnte treffender für sein Leben sein, als diese Bemerkung. Im Zeichen von Aufruhr, Zerstörung und Chaos standen seine Auftritte und auch seine private Welt war alles andere, als „heil“. Wie allem Neuen sah man jedoch auch den Ideen Morrisons und seiner drei Freunde anfangs sehr skeptisch entgegen. Für 5 Dollars am Abend spielten sie damals in einem kleinen Club, dem „London Fog“ auf dem Sunset Strip in Hollywood. Das Geld war knapp und Jim schlief während dieser Zeit am Strand . . . Der Durchbruch kam mit einem Auftritt im „Whiskey A Go Go“ und von diesem Tag der offiziellen Entdeckung an wuchs die Popularität der Doors ins Unermessliche. Als erste Underground-Gruppe eroberten

sie ganz Amerika und kurz darauf auch Europa.

Hits wie „Light My Fire“, „Love Me Two Times“, und „Hello I Love You“ wurden zu Bestsellern und später zu Pop-Klassikern, Jim selbst bestimmte sehr bald das Image der Gruppe: mit gelangweiltem Gesichtsausdruck, swingenden Hüften und heiserer Stimme erkor man ihn zum Sex-Symbol der Vereinigten Staaten. Und während er selbst immer wieder zum Ausdruck brachte, wie sehr ihn diese Position anwiderte, resultierte sein erotischer, teils ziemlich zweideutiger Stage-Act immer wieder in Geld- und Gefängnisstrafen. Doch sein obszönes Benehmen, das den Richtern Anlass zum Tadel gab. war für die Fans neuerlicher Grund, ihn auf ein Podest zu erheben. Immer mehr wurde Morrison zum Feind der Erwachsenen und zum Gott der amerikanischen Jugend.

Ausserhalb der Studios und Konzertsäle gab er sich düster, gelangweilt und uninteressiert. Meist wirkte er mürrisch und böse, selten huschte ein Lächeln über sein Gesicht; unlösbare Probleme schienen ihn zu beschäftigen. Seine Kollegen und Manager erinnern sich, ihn zwischen den einzelnen Konzerte kaum gesehen zu haben. Dann sass er irgendwo in einem luxuriös eingerichteten Hotelzimmer und konzentrierte sich auf sein einziges Hobby: die Dichtkunst. Nur wenige seiner Werke gelangten an die Öffentlichkeit. In Amerika wurde sein Buch „An American Prayer“ herausgegeben und ich erinnere mich an eine Ode. die er Brian Jones nach dessen Tode widmete. Seine Gedichte bezogen sich fast immer auf Tod und Gewalt und auch aus seinen Liedern sprach Trauer und Hoffnungslosigkeit. Die Musik der Doors war hypnotisch, Morrison selbst ein Satyr, von vielen geliebt und doch von so wenigen verstanden . . .

DOORS – DISCOGRAFIE

LP’s

„Doors“

„Waiting For The Sun“

„Strange Days“

„Soft Parade“

„Morrison Hotel“

„Absolutely Life“

„IS“

„L. A. Woman“

Singles

„Light My Fire“

„Love Me Tioo Times“

„Hello I Love You“

„Easyride“

„Touch Me“

„Wishful Sinful“

„You Make Me Real“

„Roadhouse Blues“

„Runnin In“

„Love Her Madly“

„Riders On The Storm“