The Libertines


Die englischen Strokes wurden sie genannt. Auch wenn das den Libertines schon auf der Ebene der Garderobe Gewalt antut. Denn statt im maßgeschneiderten Second-Hand-Anzug steigt Peter Doherty im hellblauen Knautschleder-Röckchen auf die Bühne. Auch die Musik ist auf stacheligerem Mist gewachsen. Nicht von Blondie haben sie die Gene geerbt, sondern von den Stooges, The Clash und The Pogues. So waltete auch der Ex-Clash-Mann Mick Jones bei den Aufnahmen fürs fulminante Debüt“.Up The Bracket‘ als Produzent. Und Doherty arbeitete einst im ..Filthy Mc Nastys‘, dem Pub, der lang die gute Saufstube von Ober-Pogue Shane McGowan war. Nur dass er dort auch gleich einzog, stöhnt Doherty, das ging zu weit: ..Ich hätte raus müssen, als es noch ging.“ In der Tat schaut er nach rund 30 Auftritten im Rahmen einer ausgedehnten UK-Tournee wie einer aus. der seit vier Jahren mit dem gleichen Kater kämpft.“.Stimmt. Wir sind absolutely fucked“, seufzt der zweite gitarrentrashende, singende und komponierende Libertine Carl Barät.“.Aber wir sind ein bisschen selber schuld. “ In der Tat berichten Augenzeugen, dass die Whiskey-Flasche nicht setten morgens um 9.30 Uhr geköpft wird.“.Aber irgendwie kommt auf der Bühne wie aus dem Nichts gleich wieder die volle Energie“, wundert sich Carl. Die Songs sind tatsächlich wahre Energiepetarden, versehen mit allerhand deftigen“.Hooks‘ und lyrischen Pirouetten. „Dabei waren wir uns zunächst auf Anhieb unsympathisch“, berichtet Carl.“.Doch spürten wir eine kuriose Kraft, die uns zwang, zusammen Songs zu schreiben. “ Längere Zeit taten sie dies, wie es sich im“.Filthy McNastys“ gehört: mit viel Durst und ohne Üben. Das änderte sich, als mit Banny eine furiose persische Rechtsanwältin auf den Plan trat. Peter:“.Sie sagte: .Ich bezahle euch das Studio zum Üben, und im Gegenzug verspreche ich euch einen Plattenvertrag.‘ Das schien uns unlogisch. “ Und trotzdem übten sie. Schon die erste Single“.What A Waster“ war ein Hit. Und England hat einen neuen Sound: UK-Garagen-Punk.