The Who: Pete Townshend relativiert kontroverse Aussage über Keith Moon und John Entwistle


The Whos Pete Townshend erinnerte sich auf kuriose Weise an seine verstorbenen Bandmitglieder und ließ dabei kaum ein gutes Haar an den beiden Ausnahmemusikern – jetzt entschuldigt er sich dafür.

The Whos Pete Townshend war noch nie sehr vorsichtig mit seinen öffentlichen Äußerungen oder sentimental gegenüber seinen verstorbenen Bandkollegen –  in einem aktuellen Interview mit dem amerikanischem Rolling Stone gab er sich nun erneut wenig schmeichelhaft und bereute es direkt im Nachhinein. Der Rolling Stone titelte nach dem Interview: „Pete Townshend sagt ‚Gott sei Dank sind Keith Moon und John Entwistle tot; es war verdammt schwer, mit ihnen zu spielen.‘“ In einem Facebook-Post relativierte der The-Who-Sänger jetzt seine Aussagen.

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In besagtem Interview wurde Townshend gefragt, ob er jemals wehmütig werde, wenn er auf die Aufnahmen der gemeinsamen Zeit mit seinen Bandkollegen Keith Moon und John Entwistle zurückblicke, die während der aktuellen Tour der Band auf der Leinwand abgespielt werden. Er antwortete, dass er froh sei, dass Moon und Entwistle nicht mehr unter uns weilten. Auf die Frage, warum er sich so fühle, argumentierte der Musiker: „Weil es verdammt schwer war, mit ihnen zu spielen.“

Weiter sagte Townshend, er sei sich sicher, dass er das Rückgrat von The Who gewesen sei. „Ich denke, meine musikalische Disziplin, meine musikalische Effizienz als Rhythmus-Spieler, das hat die Band zusammengehalten“, begründete der Musiker seine Einschätzung.

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Weiter kritisierte er in dem Interview die musikalischen Fähigkeiten der verstorbenen Mitglieder und sagte: „Johns Bass-Sound erinnerte an eine Messiaensche Orgel. Jede Note, jede Schwingung.“ Nach Entwistles Tod habe Townshend bei den ersten Konzerten ohne den Mitstreiter dann auf Pino Palladino zurückgegriffen. „Der ließ all das Zeug weg… Ich sagte: ‚Wow, nun habe ich wirklich einen Job.‘“ John Entwistle war 2002 an den Folgen eines kokainbedingten Herzinfarkts gestorben.

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Und auch an Moons musikalischen Fähigkeiten hatte Townshed dem Rolling Stone gegenüber das ein oder andere auszusetzen: „Bei Keith war es mein Job, auf das Tempo zu achten, weil er das nicht getan hat.“ Der Whos-Drummer Moon starb 1978 im Alter von 32 Jahren an einer Überdosis eines Medikaments zur Alkoholentzug-Behandlung.

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Townshend  erklärte weiter, dass seiner Ansicht nach seine „liebevolle Beziehung“ zu Frontmann Roger Daltrey für die Langlebigkeit der Band verantwortlich sei. „Wir haben sehr wenig gemeinsam, aber wir kümmern uns wirklich sehr um einander“, sagte er.

„Niemand kann jemals wissen, wie sehr ich Keith und John vermisse“

Kurz nach der Veröffentlichung des Rolling-Stone-Artikels meldete sich Townshend jedoch jetzt auf Facebook zu Wort. In einem Statement zu dem Interview schreibt er, dass seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen worden seien und, dass seine englische Ironie wohl missverstanden worden sei.

„Niemand kann jemals wissen, wie sehr ich Keith und John vermisse, als Menschen, als Freunde und als Musiker. Die Magie, die wir früher im Studio erlebt haben, fehlt auf dem neuen Album, und es fühlt sich immer falsch an, sie ohne sie zu beschwören, aber ich nehme an, wir werden immer versucht sein, es zu tun. Bis heute bin ich wütend auf Keith und John, weil sie gestorben sind. Manchmal zeigt es sich. Es ist egoistisch, aber es ist, wie ich mich fühle“, so Townshend in seinem Facebook Post.

https://www.facebook.com/OfficialPeteTownshend/posts/1725209417609383?__tn__=K-R

Townshend sei durchaus bewusst, dass langjährige Who-Fans durch die Formulierung der Rolling-Stone-Schlagzeile verletzt sein könnten. Er hoffe nur, dass diese ihn gut genug kennen, um zu wissen, dass er seine Aussage nicht so gemeint habe und John und Keith liebe.

Weiter heißt es: „Bei den Familienmitgliedern von Keith und John, insbesondere Chris Entwistle und Mandy Moon, entschuldige ich mich für die Schlagzeilen – und dafür, dass ich meine Worte so leichtfertig zur Verfügung gestellt habe – aber in den letzten drei Monaten habe ich so viele Interviews geführt, dass ich manchmal den Fokus und die Geduld verliere. Ich vergebe mir selbst. Ich hoffe, sie können mir auch verzeihen. Ich liebte ihre Väter und tue es immer noch.“

Am 06. Dezember veröffentlichen The Who ihr neues Album WHO und damit das erste neue Material seit der 2006 erschienenen Platte ENDLESS WIRE. Anfang des Monats wurden die Musiker außerdem als erste Band überhaupt auf dem neuen „Music Walk of Fame“ in London für ihre Karriere geehrt.

ENDLESS WIRE im Stream hören:

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