Umzug nach Mönchengladbach: Müsste der Termin für Rock am Ring 2015 verschoben werden?


Wenn es nach den Vorstellungen des Naturschutzbundes NABU geht, dürfe Rock am Ring nicht wie bisher an Pfingsten stattfinden.

Mönchengladbachs Naturschützer haben sicher nichts gegen „Rock am Ring“, doch wohl etwas gegen die Austragung auf dem JHQ-Gelände. Die Vertreter des Naturschutzbundes NABU äußerten ihren Protest nun öffentlich und regen erneut die Debatte über den Umzug des Mega-Festivals an.

JHQ in Mönchengladbach ist favorisiertes Austragungsgelände für Rock am Ring 2015

Bislang gilt das JHQ-Gelände in Mönchengladbach als favorisierter Austragungsort für Rock am Ring, das den Nürburgring nach 29 Jahren verlassen muss. Jedoch seien hier bisher vorschnell Pläne geschmiedet worden, ohne den Umweltschutz genügend im Blick gehabt zu haben, so die NABU-Vorsitzende Ruth Seidel laut RP in einem Brief: „Es erstaunt uns, mit welcher Schnelligkeit ein Projekt geplant wird, dessen Umweltverträglichkeit nicht geprüft ist.“ Ein Festival dieser Größenordnung ist eine große Belastung für das Gebiet, da die Verschmutzung durch Veranstalter und Besucher enorm ist. Auch die dort lebenden Tierarten seien gefährdet – eine Tatsache, die, wie NABU zu glauben scheint, bislang runtergespielt werde und zu wenig Beachtung finde, obwohl die Betreiber zuvor deutlich gemacht haben, dieses Problem eingehend zu prüfen. Vor allem die Brutzeit einiger Vogelarten sei mit dem Termin an Pfingsten 2015 „überhaupt nicht vereinbar“: „In dieser Zeit ist das Brutgeschehen der Vögel auf dem Höhepunkt.“

Müsste Rock am Ring 2015 verschoben werden?

NABU schlägt daher eine Verschiebung des Festivals auf frühestens Ende Juli vor – zuvor müsse jedoch auch geklärt werden, welchen Einfluss die Lärm- und Lichtbelästigung auf die Tiere habe, vom Müll und Bodenverunreinigung durch Giftstoffe und Ausscheidungen ganz zu schweigen. Michael Hilgers, der Betreiber des Hockeyparks, ist sich dieser Beschwerden bewusst und er beteuert, dass er die Bedenken weiterhin ernstnehme und mit dem Umweltamt zusammen an einer Lösung arbeite. Protest regt sich jedoch ebenfalls in der Nachbarschaft – erste besorgte Bewohner trugen ihre Beschwerden an die umliegenden Bürgermeister heran. Auf eine Entscheidung bezüglich des neuen „Rock am Ring“-Standorts müssen wir also noch ein wenig warten.