Verschwörung und Korruption


Daß die Geschichte der Ermordung von Tupac Shakur und Notorious B.I.G. die Fans und die Medien noch immer beschäftigt, hat einen einfachen Grund: Beide Verbrechen wurden nicht aufgeklärt und inzwischen ad acta gelegt, obwohl vieles dafür spricht, daß die Ermittler zahlreichen erstklassigen Hinweisen nie nachgegangen sind. Die Reihe ungeklärter Rap-Morde ist lang- Big L, Jam Master Jay, Mac Dre etc. etc. —, doch die beiden Fälle sind besonders brisant, da sich beide Drive-by-Shootings auf offener Straße und vor Zeugen ereigneten. Die Realität funktioniert eindeutig nach anderen Regeln als CSi:

Miami – die amerikanischen Behörden haben in den Jahren nach den Attentaten nicht einen einzigen Verdächtigen festgenommen.

Tupac Shakur war am 7. September 1996 mit dem Death-Row-Labelpräsident und mehrfachen Straftäter Suge Knight nach Besuch eines Boxkampfs im Zentrum von Las Vegas in einem BMW unterwegs, als ein Unbekannter aus einem Cadillac das Feuer eröffnete. Der Rapper versuchte, sich auf den Rücksitz zu retten, doch trafen ihn mehrere Kugeln. Er starb am 13. September im Krankenhaus. Zu seinem Tod finden sich heute im Netz vier Theorien:

1) Die Suge-Knight-Theorie: Viele Eingeweihte trauen Knight zu, den Mord geplant zu haben, obwohl er bei dem Attentat neben Tupac saß und selbst von einem Streifschuß am Kopf verletzt wurde. Die Tatsache, daß der Rapper im Herbst 1996 das Label Death Row verlassen wollte, darf im Falle von Suge Knight als Motiv gelten. Unter www.ews0nline.com/2pac/sugekill.html werden neun weitere Gründe genannt, die diese Theroie stützen. In seinem Buch „LAbyrinth“ weist Autor Randall Sullivan zudem nach, daß Knight enge Kontakte zu korrupten Beamten des Los Angeles Police Departement LAPD hatte, die den Mord in seinem Auftrag begangen haben könnten.

2) Die Gang-Theorie: Wie unter www.2pac2k.de/babylaneshot.html nachzulesen ist, verprügelte Tupacs Entourage wenige Stunden vor dem Attentat in der Lobby des MGM Grand einen Orlando Anderson, der Mitglied der gewalttätigen L. A.-Gang „The Crips“ war. Der Mann hatte also ein Motiv – das von Security-Kameras aufgezeichnet wurde und über Tauschbörsen heruntergeladen werden kann – und wurde im Mai 1998 von Unbekannten ermordet. Das letzte große Interview, das der verängstigte Verdächtige ein halbes Jahr vor seinem Tod dem Magazin Vibe gegeben hatte, findet sich unter: www.streetgangs. com/t opics/tupac/i297interview.html.

3) Die Notorious-B.I.G.-Theorie: 1994 wurde in einem Aufnahmestudio in New York erstmals auf Tupac geschoßen. Notorious B.I.G. war zu der Zeit ebenfalls im Studio und nahm wenig später den provokanten Song „Who Shot Ya?“ auf. Unter www.all eyezonme.com/news/news584.phtml läßt sich der berühmte Artikel aus den Los Angeles Times nachlesen, in dem Chuck Phillips zu beweisen sucht, daß Notorious Orlando Anderson in Las Vegas für den Mord eine Million Dollar versprochen und die Waffe besorgt hatte. Interessant. Aber auch glaubwürdig?

4) 2Pac lebt! Da der Rapper in einem Video Turnschuhe trägt, die erst Wochen nach seinem Tod auf den Markt gekommen sind, finden sich im Netz zu dieserTheorie noch immer die meisten (und selbstredend fragwürdigsten) Artikel. Zwar sind seit Herbst 1996 zahlreiche 2Pac-Platten erschienen, doch dürfte das Autopsie-Foto unter www.tupacnet.org/theones/colautopsy.htm (nur für starke Nerven!) alle Zweifel an seinem Ableben beseitigen.

Im Fall Notorious B.I.G. sind die Ungereimtheiten so enorm, daß die Familie des Künstlers vor einigen Wochen – und damit acht Jahre nach seiner Ermordung – Klage gegen die Stadt Los Angeles eingereicht hat. Die wichtigsten Anklagepunkte veröffentlicht Stephen Peach – ein ehemaliger Polizist aus einem kalifornischen S.W.A.T.-Team, derinzwischen Experte auf dem Gebietder Polizei-Korruption ist-aufwww.goodbadcorrupt.com/wallace.html. Besonders verwunderlich ist, daß das LAPD nie ernsthaft gegen den Polizisten David Mack ermittelt hat, obwohl ein anonymer Anrufer nach dem Attentat am 9. März 1997 behauptet hatte, daß ein „D. Mack“ für die Tat verantwortlich gewesen sei. David Mack raubte im Dezember 1997 eine Bank aus und benutzte zur Flucht einen Wagen, der auch am Tatort bei der Ermordnung von Biggie Smalls gesehen wurde. Er sitzt heute wegen Bankraubs im Gefängnis, gilt aber im Falle Notorious B.I.G. auch weiterhin nicht als tatverdächtig.

Musikportal-Relaunch bei Yahoo, iTunes Kopf an Kopf mit Peer-2-Peer-Börsen, und das erste Walkman-Handy: News aus der Download-Welt.

+++ Yahoo! wird immer musikalischer: Das Internetportal Yahoo! will künftig beim digitalen Musikverkauf mitmischen. In den USA läuft bereits seit Mai der Abodienst“.Yahoo! Music Unlimited“. Gegen eine Gebühr von jährlich 59,88 oder monatlich 6,99 Dollar können sich Mitglieder zu besonders günstigen Konditionen Songs runterladen. Für 2006 ist der Launch eines deutschen Pendants geplant. Damit die musikalische Seite von Yahoo! Deutschland schon mal ins Gespräch kommt, wurde dem ehemaligen Musikportal“.Launch‘ ein neuer Name verpasst: „Yahoo! Musik“. Und unter der Adresse http://musik.yahoo.de startet jetzt auch ein neuer Internetradio-Dienst. Neben voreingestellten Stationen können Nutzer ihr eigenes personalisiertes Programm erstellen. Zum Start stehen fünfzehn von derYahoo!-Musikredaktion erstellte und betreute Radiostationen zur Verfügung, zum Beispiel“.Die besten Hits von heute“,“.Die schönsten Lovesongs“,..Das waren die 80er“ oder.. Best of HipHop“. Die Zahl der Stationen soll noch weiter steigen. Ergänzt wird das Musikangebot um einen nun ebenfalls personalisierbaren Videostreaming-Service. bei dem mit wenigen Klicks aus mehr als 5 000 Musikvideos ausgewählt werden kann. +++ iTunes beliebter als Kazaa: Das Ergebnis einer neuen Studie verblüfft: Laut den Marktforschern der NPD Group ist in den USA der kostenpflichtige Music Store von Apple mittlerweile eine beliebtere Anlaufstelle für Downloads als die meisten illegalen Peer-to-Peer-Börsen. Russ Crupnick, der Präsident der Musikund Film-Abteilung der NPD Group, konstatiert:“.Digitale Download-Shops scheinen eine wettbewerbsfähige und wirtschaftlich gesunde Alternative zum illegalen File-Sharing geworden zu sein „. Auf Platz eins der Top Ten der Musikdownload-Services steht nichtsdestotrotz das File-Sharing-Tool WinMX mit einer Nutzung von 2,1 Millionen Haushalten. Kurz dahinter folgt als wichtigster Bezahldienst iTunes auf Platz zwei mit 1.7 Millionen Nutzern. Über fast die gleiche User-Zahl verfügt die Tauschbörse LimeWire. Danach folgen Kazaa, BearShare, Ares Galaxy, Napster, Morpheus, Real Player Store und iMesh. Für die Untersuchung wurden Daten von 40.000 Teilnehmern ausgewertet. +++ MTV mit neuem Mobile Portal: Ja. ja. die lieben Klingeltöne. Und wer weiß mittlerweile am besten, wie man damit Geld verdient? Genau – MTV. Deswegen hat sich dereinstige Musiksenderseinen“.Mobile Channel“ so richtig aufmotzen lassen. Der Mobile-ApplicationSpezialist MINICK sorgt in Zukunft dafür, daß einerseits kostenlose News und Charts von MTV aufs Handydisplay wandern, andererseits können hier zahlungswilligen Kiddies noch besser Klingeltöne, Videos und Bilder für ihre Handys verkauft werden, www.mtv.de/ringding +++ Sony Ericsson kommt mit erstem „Walkman -Handy: Auch wenn’s für die Welt nicht unbedingt wichtig ist, unter den Handy-Anbietern war es zuletzt eine Prestige-Frage, wer als erster mit einem auch für ernsthafteren Musikgenuß interessanten Mobiltelefon um die Ecke kommt. Der Markt erwartete mit großer Spannung das von Apple und Motorol3 eigentlich für die erste Jahreshälfte 2005 angekündigte iPod-Handy. Jetzt könnte es sein, daß ein ernsthafter Rivale schneller in den Laden steht: Ab dem dritten Quartal dieses Jahres soll das W800i aus dem Hause Sony Ericsson erhältlich sein: Das hübsch designte Gerät ist gleichermaßen Mobiltelefon, digitaler Musicplayer in Walkman-Qualität und 2-Megapixel-Kamera. Den Trend zur eierlegenden Wollmilchsau bei den Handys gibt’s ja schon länger – das neue Sony-Ericsson-Modell soll mit seinen Musicplay-Funktionen aber Maßstäbe setzen:

Das W800i kommt hochwertigen Stereo-Kopfhörern und ist mit den Standard-Musikformaten MP3 und AAC kompatibel. Der mitgelieferte 0,5 GB Memory Stick PRO Duo bietet Platz für rund 150 Musiktitel oder zehn bis zwölf CDs. Mit der mitgelieferten Disk2Phone-Software können Musik-CDs via PC unkompliziert auf das Handy aufgespielt, sortiert und wieder gelöscht werden. Die Redaktion konnte einen Protoypen des W800i für einen halben Tag testen. Dabei beindruckten uns vor allem die beachtliche Soundqualität und die intuitive Benutzeroberfläche des W8ooi, mit der sich der Music-Player problemlos und einfach bedienen läßt.

JÜRGEN LIEBHERR/CHRISTIAN STOLBERG