Der Hammer: Ein finster dreinblickender Typ läuft durch die Große Freiheit und nimmt den Leuten die Joints weg. Das ist, als würde man auf einer CSU-Kundgebung Bier verbieten: Geht gar nicht. Ween kriegen davon natürlich nichts mit, denn Ween drehen gerade durch. Das machen die immer, wenn sie ein Konzert geben. Dean und Gene Ween stehen da oben, flankiert von ihrer Band, und führen sich auf wie Kinder im Spielzeugladen: Was machen wir denn jetzt? Hör mal, das klingt doch lustig! Oder das! Hihi, wie die da unten gucken. Und jetzt mal etwas Death Metal? Klar. Pop? Logo. Aber lass mal noch ne Psychedelic-Nummer einschieben, sonst wird’s langweilig … So ist das bei Ween. Kein Wunder, dass ihre Fans gerne kiffen. Um so viel Spielwitz zu verkraften, müssen viele erstmal die Synapsen weiten. Aber da ist ja noch dieser finstere Typ. Der drangsaliert immer noch die Leute. Na. weiter Ween schauen. Die spielen überraschend viele Lieder ihres erfolgreichsten Albums chocolate and cheese. Das neue, Quebec, ist dagegen nicht ganz so prall, wird aber trotzdem nicht vergessen. Das Publikum ist am Tanzen, dann Headbangen, dann sanftes Wiegen im Takt. Schizophren so ein Ween-Konzert, wie ein ganzes Festival im Zeitraffer, bei dem alle Bands famos spielen. Die Gebrüder Ween und ihre Kumpels freuen sich sichtlich an ihrereigenen Musikalität und grinsen wie die Hobbits. Gute Laune allüberall. Nur dieser finstere Typ… Da gehen wir jetzt mal hin. „Ey. was soll denn das ? „Typ: „Wo, geht doch nicht, dass die hier olle kiffen, Mann!“ „Bist du neu hier? Typ: „Äh.ja. Vor drei Wochen aus München hergezogen. “ Klar, logisch. Saufen wir eben, Blödmann. Nach zweieinhalb Stunden kommen Ween zum Schluss. Und das ist derwirkliche Hammer des Abends: Die Bühne im roten Licht, Nebel legt sich um die Musiker und alle singen „Buenas Tardes Amigo“ . Und mittendrin klatschen die Leute unaufgefordert den Kastagnetten-Part. Wie gesagt: Hammer.