Könnten die Beatles in naher Zukunft vergessen sein?
Sean Lennon sorgt sich um das Erbe seines Vaters und befürchtet, dass zukünftige Generationen von den Beatles nichts mehr wissen wollen.
Bekannter als Jesus – so bezeichnete John Lennon die Beatles 1966 in einem Interview. Und auch wenn der Musiker vielleicht damals mit britischem Augenzwinkern eine Spur übertrieb, hatte er doch recht. Die Beatles sind bis heute die berühmteste und einflussreichste Band der Welt.
Aber wird das auch in Zukunft so sein? Sean Lennon, der Sohn von John Lennon und Yoko Ono, hat da so seine Zweifel und sorgt sich gar um das Erbe seines Vaters.
Zu Gast in der Sendung „CBS Sunday Morning“ erzählte der 50-jährige Musiker und Produzent von seiner Rolle als Verwalter des Vermächtnisses von John Lennon und deutete an, dass diese Arbeit in der nächsten Zeit noch sehr viel wichtiger und komplizierter werden könnte. Die Stichworte dafür: kultureller, musikalischer und technischer Wandel.

Wir alle beschützen das Werk der Beatles – bis jetzt…
Lennon: „Natürlich sind wir alle Menschen gewissermaßen Hüter seines Werks. Aber ich gebe einfach mein Bestes, um dafür zu sorgen, dass die jüngere Generation die Beatles und John und Yoko nicht vergisst.“ Auf die Nachfrage, ob das denn überhaupt möglich sei, die Fab Four zu vergessen, antwortete der 50-Jährige aber nachdenklich.
„Es vergessen? Ja, tatsächlich“, so Lennon. Für ihn sei das durchaus eine mögliche Vorstellung, dass zukünftige Generationen mit den Beatles nichts mehr zu tun haben wollen. Ein Gedanke, den er vorher nie gehabt hätte.
Der Musiker weiter: „Meine Eltern haben mir so viel gegeben, dass ich denke, es ist das Mindeste, was ich tun kann, um ihr Vermächtnis zu schützen. Ich habe das Gefühl, dass ich es ihnen einfach schuldig bin. Das ist eine persönliche Sache.“
Für Lennon, der etwa mit dem mit einem Oscar ausgezeichneten Kurzfilm „Happy XMas (War Is Over)“ ganz konkret an die Musik seines Vaters anschloss, stehen Frieden und Liebe im Zentrum der Kunst von John Lennon und Yoko Ono. Ihr Aktivismus sei zudem mit viel Humor verbunden.






