Bonfire – Freigeschwommen


„Hoffentlich messen die uns nicht wieder an den Scorpions.“ Joerg Deisinger, Bassist der Ingolstädter Band, hat Grund zur Nervosität. Klar, wer läßt sich schon gern unter die ehrgeizige Nase reiben, er hänge sich an den musikalischen Rocksaum der Etablierten, wie es Bonfire nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums DON’T TOUCH THE LIGHT häufig zu hören bekamen. Den Verdacht des Plagiats wollten die Newcomer auf keinen Fall auf sich sitzen lassen und konterten die Nörgler geradezu klassisch aus: Sie jetteten für die Aufnahmen zu ihrer jüngsten LP FIRE WORKS nach New York und heuerten so renommierte Leute wie Joe Lynn Turner, Marc Ribler und Jack Ponti als Co-Writer für drei Songs an. Weiter ging’s nach Los Angeles zu Produzent Michael Wagener.

„Im Ami-Land ist alles anders. Da gibt es nicht diesen dämlichen Futterneid, der unter hiesigen Musiker leider immer noch grassiert. Da leiht dir selbst der berühmteste Musiker sein Instrument, wenn du ihn darum bittest. Dabei sind sie knallharte Profis“, bewundert Sänger Claus Lessmann die Mentalität amerikanischer Musiker.

Für die aufstrebenden Hardrocker hat sich das deutsch-amerikanische Experiment voll und ganz ausgezahlt. Den übergroßen Scharten der Scorpions hat man endgültig abgeschüttelt und zu einem eigenen Stil gefunden: Rock Marke Bonfire.