Dan Mangan


Noch ein bärtiger Singer/Songwriter-Folkie? Aber ja!

„Klar gibt es Städte mit mehr Szene, aber was mich an Vancouver bis heute umwirft, ist seine Landschaft: Du kannst da am selben Tag Kajak fahren, snowboarden und ein Eishockeyspiel der Canucks sehen“, sagt der 28-jährige Dan Mangan über seine kanadische Wahlheimatstadt. Hier ging er zur Uni und hier machte er in den Clubs und Cafés der Stadt seine ersten musikalischen Gehversuche. Sobald er die ersten Songs zu seinem Debütalbum Postcards & Daydreaming im Kasten hatte, zog es ihn aber auf die Bühnen der Welt. 2010 stellte er seine Musik, die er unprätentiös als „Folk“ bezeichnet, sogar auf dem englischen Glastonbury-Festival vor.

Die verspielten Akustiksongs wurden im Laufe der Zeit mit immer stattlicheren Arrangements versehen und erforderten bald schon eine Backingband. Mit seinem dritten Album Oh Fortune wurde Mangan nun auch für den europäischen Markt entdeckt. Auf der Platte bewegt er sich leidenschaftlich zwischen Folk-Momenten voller Intimität und packender Dynamik, durchbricht seine gewitzten Texte immer wieder mit morbiden Bildern wie diesem: „Oh, when death does walk you home / They will take your bones and rest them peacefully“. Na dann: Gute Nacht!

Albumkritik S. 87

* Mangans zweites Album Nice, Nice, Very Nice war 2010 in der engeren Auswahl beim Polaris Music Prize, neben Nominierten wie Caribou und Broken Social Scene.

* Mangan schüttelte beim diesjährigen kanadischen Nationalfeiertag die Hände von Prinz William und seiner Frau Kate, als das Paar für einen offiziellen Staatsbesuch in Ottawa vorbeikam.