Das Racist


Hip-Hop kann wieder lachen. Drei Beastie Boys überzeugen mit Chaos und Humor.

Ein Interview mit Das Racist ist wie eine Szene aus einem Cheech-&-Chong-Film. Den Sinn ihres Gesprochenen lösen die drei MCs Himanshu Suri, Victor Vazquez und Ashok Kondabolu im Rauch des Grünen auf. Doch dieser Wahnsinn hat Methode. Szenarisch improvisierend und im Dialogverfahren schreiben sie ihre Rhymes. So entstand auch der bisher größte Hit des Trios: „Combination Pizza Hut And Taco Bell“. Über einen staubtrockenen Beat wiederholen Das Racist in geringfügigen Variationen einen Satz: „I like the Pizza Hut, I like the Taco Bell, I like the combination Pizza Hut and Taco Bell“.

Blogger schwärmen von der auf den Punkt gerappten Konsumkritik. Aber natürlich polarisiert der Humor der Band, ähnlich wie bei den Beastie Boys in den 80er-Jahren oder aktuell bei Die Antwoord. Allein der Name ist ein Wortspiel mit Vernebelungscharakter. Die Eltern von Suri und Kondabolu sind aus Indien zugewandert, Vasquez‘ Background ist afrokubanisch. „Wir sind eine typische Rap-Band des Jahres 2010. Unsere Zusammensetzung ist ein Abbild der modernen US-Gesellschaft“, sagt Suri in einem lichten Moment.

Das Racist funktionieren wie eine wildgewordene Suchmaschine, die fundiertes Wissen über Hip-Hop mit dem Informationswahn des Web 2.0 und dem American Way Of Life verlinkt, „zu dem natürlich auch die Erfahrung als First Generation Immigrant Kid gehört“ (Suri). Sie selbst nennen ihr Referenzstakkato „Pottery“ zu Deutsch „Töpferei“ – eine Kombination der englischen Wörter Pot und Poetry. Ja, darüber würden Cheech & Chong sicher auch irre lachen.

www.myspace.com/dasracist

2006 Suri und Vazquez lernen sich an der Kunst-Uni in Connecticut bei einer Lehrveranstaltung über Rassismus kennen.

2009 Die Band veran-staltet das „Minority Fest“ in Brooklyn zu den Themen Rassismus und Kunst.

2010 Veröffentlichung des Mixtapes „Shut Up, Dude!“ auf der Bandsite zum Gratisdownload.