Das verrückte Strandhotel


Kino-Premiere einmal anders. 10000 Meter über dem Mittelmeer werden wir Zeuge einer ungewöhnlichen Vorführung. Ohne Fallschirm.

Gläser scheppern. Flaschen klirren. Gurtschnallen schnappen. Der sonore Bariton des Stewarts: „Meine Damen und Herren, Sie erleben heute auf dem Flug nach Kenia eine Welt-Urpremiere. Die Präsentation des Kinofilms „Das verrückte Strandhotel“.

Eine Woche lang geht’s an den Original-Drehort, das Leisure Lodge Hotel an der Küste Kenias, um den Kritikern am Original-Schauplatz die notwendigen „Einblicke“ zu geben.

Auf der Mini-Leinwand der DC 10 aber zunächst die Celluloid-Klamotte. Ein handgestrickter Soft-Porno (ab 6 Jahre) von Franz „Zwetschi“ Marischka, Wiener Movie-Adel.

Die Story: Ehepaar zieht’s in die Ferne – natürlich getrennt zwecks möglicher Seitensprünge. Sie denkt, er ist auf Geschäftsreise. Er denkt, sie ist bei ihrer Schwester in Bielefeld. Durch diverse Fremdbetten findet man doch ins gemeinsame Liebesnest, Friede, Freude, Eierkuchen.

Karl Dall alias J. A. Pfefferkorn blödelt auf Teufel komm raus; Starlets wie Sissy Austria, Angelica Bock, Dolly Dollar und Bea Fiedler zeigen blanke Haut und Colgate-Smiling. Die angebliche „Entdeckung“ Franz Schick posiert braun-geschmort und wirkt deplaciert.

Die Stimmung nach der Welt-Urpremiere ist gedämpft. Bei einer solchen Klamotte kein Wunder. Niemand kann abhauen. Nicht mal Fallschirme.

Die kritischen Kritiker liefern sich heiße Diskussionen. Doch am weißen Kenia-Strand glätten sich die Wogen. Die Fotografen sind sowieso zufrieden. Ihnen hüpfen unter Palmen die Errungenschaften diverser Nachwuchs-Starlets vor die Linse. Mit Speck fangt man eben Mäuse.