Electrelane


Vier Domen aus England mausern sich vom Kunst-Projekt zur ernstzunehmenden Band.

Die Musik: Mögen Masochisten auch bedauern, dass sich das britische Quartett entschlossen hat, auf seiner zweiten Platte mit Gesang und Songstrukturen zu arbeiten – für alle anderen wird das eine willkommene Entwicklung sein. Verloren ist nichts: Noch immer sind die Bassläufe monoton, die verzerrten Gitarrenriffs trocken und das Schlagzeug schleppend. Ein psychedelischer Strudel sind die Songs, die in ihrer Schlichtheit an Neu! erinnern, im Detail aber voller Überraschungen stecken: „You Make Me Weak At The Knees“ enthält virtuose Pianoläufe, in „Only One Thing Is Needed“ wirbelt ein avantgardistisches Saxophon-Solo durch die wavig treibenden Instrumentalpassagen, in „Oh Sombra!“ finden sich Textzeilen von Nietzsche, und „The Valleys“, ein als Choral arrangiertes Gedicht von Siegfried Sassoon. ist mit seinem ungewöhnlichen Einsatz von klerikalen Chören ein kleines Meisterwerk.

Die Künstler: Verity Susman lg, key, saxl hat den Gesang übernommen – wie zu erwarten war, versteht sie darunter etwas gänzlich anderes als Celine Dion -, während sich Emma Gaze, Rachel Dalley und Mia Clarke um Schlagzeug, Bass und Gitarre kümmern. Das Debüt der Band aus Brighton erschien 2001.