Mark Lesters Horrorstück „Die Klasse von 1984“


Sie sind jung, schön, stark und kriminell. Sie lehren ihren Pädagogen das Fürchten, handeln in den Toiletten mit Drogen und vergewaltigen die Frau des Klassenlehrers. Der Unterricht findet in der „Klasse von 1984“ mit der Pistole statt.

In dem von Mark Lester inszenierten Horrorstück aus amerikanischen Schulklassen ist „Die Saat der Gewalt“ – um einen klassischen Vorläufer des Lümmel-&-Pauker-Genres zu zitieren auf blutige Weise aufgegangen: Mord und Totschlag sind an der Tagesordnung, im Auto des Musikpädagogen detoniert schon mal eine kleine Bombe und die Versuchskaninchen des Biologielehrers braten eines Tages am Spieß.

„I Am The Future“ singt Alice Cooper. Die Knaben der Nach-Cooper-Generation machen, so will es die zynisch kalkulierte Filmstory, keine Show, sondern blutigen Ernst. Zum Showdown prügeln sich Klassenlehrer und Oberschüler auf Leben und Tod in den Kellergewölben und auf den Dachböden der Anstalt.

»Die Klasse von 1984″ ist kein kinematographisches Meisterwerk und an schlüssigen Erklärungen für das Verhalten der Jugendlichen nicht interessiert, jedoch auf Tuchfühlung am Zeitgeschmack. Eben deshalb wurden während des Festivals in Cannes, kaum daß die Sichtvorführungen dieses Film beendet waren, bereits die ersten (geplanten) Plagiate des Lester-Lichtspiels gehandelt. In den bundesdeutschen Kinos wird „Die Klasse von 1984“ an 5. November ihr Unwesen treiben.