Soosan Firooz – die erste Rapperin Afghanistans


Bandana statt Kopftuch: Künstlerin Soosan Firooz offenbart "serious swag" in ihrem Song "Our Neighbors"

Noch vor ein paar Jahren schien es Frauen unmöglich, im Afghanistan unter den Taliban als Musiker in Erscheinung zu treten. Heute aber bietet Kabul zunehmend Möglichkeiten kreativen Schaffens. Große Aufmerksamkeit in den Medien erfährt derzeit die Geschichte von Soosan Firooz, Afghanistans erster weiblicher HipHop-Musikerin.

„Hört Euch meine Geschichte an! Hört meinen Schmerz und mein Leid“, singt Firooz. Ein Großteil ihrer Verwandschaft brach mit der jungen Sängerin; alleine weil sie in der Öffentlichkeit singt. Die ihr nahe stehenden Familienmitglieder hingegen stehen zu ihr – insbesondere ihr Vater. Er begleitet Soosan als Manager und Bodyguard in Personalunion. Die Musikerin muss geschützt werden, um nicht von radikalen Afghanen geschlagen und gesteinigt zu werden.

Unterdrückung von Frauen ist auch Thema der Songs von Soosan Firooz. Auch der Wunsch der Afghanin nach einer friedlichen Heimat fließt in die Songtexte ein. Firooz litt schwer unter den Konflikten im Land. Wegen Auseinandersetzungen der Taliban mit gemäßigten Kräften musste ihre Familie in den Iran fliehen  – und wurde dort wegen ihrer Staatsangehörigkeit diskriminiert.

Dabei lebt die 23-jährige immer noch in einer Lehmhütte in Kabul. Dort schreibt sie an ihren Songs, die von Farid Rastagar produziert werden. Der Sänger und Komponist ist gerade aus Deutschland zurückgekehrt und hat ein Studio in Kabul eingerichtet.

Hier könnt ihr den Song „Our Neighbors“ hören, der von der schweren Zeit im iranischen Exil handelt: