Sven Väth spielt kostenloses Set auf dem Stuttgarter Schlossplatz


Grund für die Gratis-Beschallung der württembergischen Metropole ist die von Tobias Rehberger geschaffene Kunstausstellung „I do if I don’t“. Die Fassade des Stuttgarter Kunstmuseums wurde von dem Künstler mit einer Lichtinstallation versehen, mit der die Sounds des DJs korrelieren werden.

Techno-Fans aus Schwaben sollten aufhorchen: Am 30. Juli spielt Sven Väth zwischen 18 und 22 Uhr unter freiem Eintritt ein Set auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Grund für die Gratis-Beschallung der württembergischen Metropole ist die von Tobias Rehberger geschaffene Kunstausstellung „I do if I don’t“ im (und am) Kubus des Stuttgarter Kunstmuseums. Die komplette Fassade wurde von dem Künstler mit einer Lichtinstallation versehen, welche durch Musik aktiviert und gesteuert werden kann. Die Sounds des DJs und das Antlitz des Gebäudes werden also korrelieren.

„Intensive Affäre“ zwischen Väth und Stuttgart

Väth und Rehberger verbindet eine langjährige Freundschaft – und gleichwohl eine Passion für elektronische Musik. Stets spielte die Interaktion von Licht und Klang im Techno-Genre eine gewichtige Rolle; Rehberger nutzt jenes Zusammenspiel auch für seine Arbeiten. Sein Werk formt Elemente aus Kunst, Design, Architektur und Musik zu einer poppig farbenfrohen Auseinandersetzung mit Raum, Kunst und Autorschaft.

Tobias Rehberger

Sven Väth hat gute Erinnerungen an die Großstadt zwischen Wald und Reben: „Mit Stuttgart hatte ich über all die Jahre eine intensive Affäre”, so der 57-Jährige, und weiter: „Gerade in den 1990ern. Da hatte ich eine Residence im Oz, zusammen mit Marco Zaffarano. Später habe ich oft im M1 gespielt und hatte immer coole Abende da.“

Schatten am Schlossplatz

Eine unrühmliche Nacht erlebte Stuttgart hingegen vor zwei Jahren. Damals randalierten und plünderten rund 500 Jugendliche um den Schlossplatz herum; in der Folge sprach der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann von einer „Gewaltorgie“ ohne Anlass. Das Konzert kann also auch als kulturpolitisches Signal gelesen werden.

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Ben A. Pruchnie