The Vygors


Wer die Lemonbabies mag, wird die Vygors (sprich: Waigors) ebenfalls ins Herz schließen. Besonders „Face Reality“, der Opener des Debütalbums von Nina (r.) und Anya Vygors, kommt ähnlich frisch, geradlinig und melodiebetont daher wie die Musik der popverliebten Zitronenmädels. Und ge-mäß der Erkenntnis, dass eingängige Musik nicht zwangsläufig platt sein muss, glänzt auch der Rest des Albums – die Vygors haben das Werk zwecks Etablierung ihres Namens einfach nach sich selbst benannt – mit einer ganzen Reihe von Poppreziosen. Dabei drücken Nina und Anya tempomäßig mal auf die Tube, mal lassens sie’s auch ruhiger angehen. Stets jedoch agieren sie ebenso geschmackssicher wie charttauglich.

[ Genauso international wie ihre Musik ist auch der persönliche Hintergrund der Vygors. Nina kommt 1978 im andalusischen Malaga zur Welt. Im Jahr darauf bekommt sie eine Schwester, Anya. Ihre Kindheit verbringen die Töchter eines britischen Vaters und einer deutschen Mutter in Spanien. Später zieht es sie nach London. Dort nehmen Nina und Anya Klavierund Klarinettenunterricht. Ende der 80er Jahre gehen die Vygors nach Berlin, wo Nina und Anya ihre ersten Lieder komponieren. Zur Serienreife gelangen die Songideen der beiden aber erst, als sie eine Zusammenarbeit mit den Popexperten Claudius Mach, Udo Arndt, George Glueck und Peter Weihe eingehen. Topgitarrist Weihe ist auch mit von der Partie, als es darum geht, das Vygors-Material zu einem Album zu verdichten. Ebenfalls mit im Studio: Percussionist Luis Jardim (Madonna, Stones) und Bassist Scott Colley (Pat Metheny, John Scofield).

I „Unsere Stücke sind ein Teil von uns“, sagt Nina über die (Liebes-) Geschichten aus dem Leben der Geschwister Vygors, „umso wichtiger ist es für uns, dass man beim Hören der Songs spürt, dass alles ehrlich und echt ist.“ Diesbezüglich müssen Nina und Anya sich wohl kaum Sorgen machen, (uw) THE VYGORS Das gleichnamige Album erschien am 1610 (X-Cell/Epic) magazin tipps für kicks