U2 – München, Sugarshack


Wer die Geduld aufbrachte, in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag den Auftritt der irischen Newcomer-Band U 2 abzuwarten, der wurde dafür reichlich entschädigt. Das junge Quartett zwang mit seinem furiosen Sound auch Übermüdeten bedingungslose Aufmerksamkeit ab. Vorweg der brillante Sänger Bono Vox, ein Energiebündel mit geschmeidigen Bewegungen und hemmungsloser Angriffslust, der stets Fokus dieser wilden, ehrgeizigen Gruppe war. U 2 verstand es vorzüglich, aus den populären New Wave-Elementen wirklich aufregende Klänge zu schaffen, härtere, als man sie in letzter Zeit gewohnt ist. Das Wechselbad aus Melancholie und Aggression, aus dekadenter Vitalität und naiver Verruchtheit, mit der die Band die heftigen und ungestümen Pubertätsgefühle musikalisch umsetzte, rief Erinnerungen an die Anfangsjahre von David Bowie wach. Und nicht weniger besessen ist diese Band, auch andere von ihrem Talent zu überzeugen. Ein bemerkenswertes Debüt.