THE NATIONAL

Die Repetition kann ja wirklich ein sehr schönes Stilmittel sein. Und dennoch stellt sich die Frage, wie man sich wohl fühlt, nachdem man sechs Stunden lang ausgerechnet die Trauer besungen hat. Traurig vielleicht? The National sind seit jeher eine Band, die den Topos Weltschmerz gerne aufgreift, um diesem einen dunkel leuchtenden Anstrich von Erhabenheit zu verleihen. Wie gerne The National den Weltschmerz aber wirklich haben, ließ sich Anfang Mai im New Yorker MoMa bestaunen, wo sie im Rahmen einer Performance des Isländers Ragnar Kjartansson ihr Stück „Sorrow“ vom Album HIGH VIOLET über sechs Stunden hinweg unzählige Male live darboten. Sechs Stunden also, in denen Frontmann Matt Berninger sang, dass ihn die Trauer bereits fand, als er jung war, dass diese sowohl in seiner Milch als auch in seinem Honig enthalten sei, und er überhaupt in einer Stadt lebe, die „von der Trauer“ gebaut wurde. Auf dem Hurricane-und Southside-Festival präsentieren The National ihr neues Album TROUBLE WILL FIND ME erstmals in Europa, bevor sie im Herbst für zwei Termine nach Deutschland kommen. Dann dürfte der Weltschmerz auf jeden Fall abwechslungsreicher besungen werden.

21.-23.06. Hurricane/Southside 04.11. Berlin, Max-Schmeling-Halle 05.11. Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle www.target-concerts.de