Wie man seine Interview-Zeit mit will.i.am maximiert


Dieser Interview-Rider von will.i.am zeigt, was für absurde Massenveranstaltungen Interview-Termine selbst im Musikjournalismus geworden sind.

Interview-Termine in der Unterhaltungsindustrie sind über die Jahre zu ziemlichen Massenveranstaltungen mutiert – mit kurzen Interview-Zeitfenstern und Gesprächspartnern, die an dem Tag mit etwas Pech schon ihr zwanzigstes Interview geben. Gerade die Film-Branche ist davon betroffen, aber auch im Musik-Business fühlt es sich an, als würden Journalisten immer häufiger einfach nur noch durchgeschleust.

Da ist es gar nicht so verwunderlich, dass Geschäftsmann und Musiker will.i.am Interviews möglichst effizient und ergebnisorientiert gestalten will – und daher tatsächlich Merkzettel mit dem Titel „Tipps, wie man seine Interview-Zeit mit will.i.am maximiert“ an Journalisten verteilt. Klingt zunächst ziemlich bescheuert und liest sich auch so – aber an sich ist dieser Rider nur Beweis dessen, wie absurd der Medien-Zirkus um manche Künstler geworden ist.

Die erste Seite des Riders hat der Journalist Harry Wallop auf Twitter veröffentlicht und gibt uns so einen spannenden Einblick, wie es ist, will.i.am zu interviewen. Einige der Punkte darauf sind:

  • Nehmen Sie an, dass will.i.am bereits weiß, wer Sie sind und für wen Sie schreiben – es gibt keinen Grund, über ihren persönlichen Hintergrund oder Ihr Medium ins Detail zu gehen. Ein Mitglied der PR-Teams wird Sie vorstellen. Sagen Sie „Hallo“, setzen Sie sich hin und fangen Sie an.
  • Fragen sollten nicht länger als ein Satz und einfach formuliert sein. Bitten Sie ihn nicht, auf Geschriebenes von anderen Medien einzugehen. Wenn er sie darum bittet, eine Frage zu wiederholen oder umzuformulieren, deutet das darauf hin, dass Sie präzisere und direktere Fragen stellen müssen.
  • Er wird häufig in einer Antwort mehrere Fragen von Ihnen beantworten. Sobald sie die benötigten Informationen haben, vermeiden sie es, Fragen zu stellen, die das Wiederholen derselben Informationen benötigen.

Da klingt ja selbst ein Bewerbungsgespräch entspannter als ein Interview mit will.i.am. Den kompletten Text könnt Ihr im Tweet von Harry Wallop nachlesen:

https://twitter.com/hwallop/status/716375344236912642?ref_src=twsrc%5Etfw