Attacke Azteka: Airen über die Rancheras


Schriftsteller Airen feiert "Los Wochos". Diesmal geht es um "Rancheras": die traditionelle Volksmusik Mexikos, Musik vom Volk, von unten, von den ranchos.

Die traditionelle Volksmusik Mexikos, Musik vom Volk, von unten, von den ranchos eben, den Mais- und Rinderfarmen auf dem Lande. Es geht um verpasste Chancen, verlorene Liebe, unerwidertes Begehren und Mexiko, immer wieder Mexiko. Wenn nicht über das bittere Los geklagt wird, in diesem Land zu leben, dann über das harte Schicksal, in einem anderen zu sterben:

Schönes, geliebtes Mexiko,

Wenn ich in der Ferne sterbe

Sagt ihnen, ich schlafe nur

Und bringt mich hierher zurück

Dieses wehleidige Jaulen vor klagenden Geigen lehrt mehr über die Seele Mexikos, als jedes Geschichtsbuch. Hier reimt sich noch Herz auf Schmerz, amor auf dolor. Der Protagonist der Rancheras ist ein einsamer, verlassener Cowboy, der sich kampflos in das triste Schicksal einfindet, das Gott, ja Gott selbst ihm zugewiesen hat. Die weiche Seite des mexikanischen Machos kommt zum Vorschein. Man kann es auch Selbstmitleid nennen. Aber dann doch irgendwie schön!

Wenn es spät geworden ist in der Cantina und der richtige Ranchero aus der Jukebox kommt, dann fließen die Tränen auch über das gegerbteste Narbengesicht, und in einer stillen Kammer strömt Blut aus dem Handgelenk, während Juan Gabriel “Te Sigo Amando” singt…

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