Vor ein paar Jahren, da war für Außenstehende das Bizarre-Festival noch eine ziemlich dubiose Angelegenheit. Die Cruftis und Gothics der Schule, gekleidet in schwarze Wallegewänder, stiegen in ihre sprühdosenmattschwarzen Volkswagen und verschwanden für ein langes, vermutlich dunkles Wochenende auf einem wohl tatsächlich bizarren Festival. The Cure spielten damals auf, aber auch Fields Of The Nephilim in ihren Staubmänteln, Phillip Boa, Danzig, Fehlfarben, Iggy Pop oder die Sugarcubes mit der jungen Björk. Das Independent-Ereignis des Jahres hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren wenn auch das juvenile Abenteuer allmählich zu einem Spaß für die ganze Familie wird: Zunächst werden Gepäck und Klamotten im Garderobenzelt abgegeben. Freunde des Rollbrettsports können gleich zur Halfpipe weitereilen – oder sich ihr Skateboard im Signierzelt von The Offspring oder Silverchair beschriften lassen. In einer Chill-Out-Area kann man sich das phänomenale Programm nochmal durch den Kopf gehen lassen – und wer dabei feststellt, daß seine Haare zu lang sind, der darf die Dienste eines ambulanten Barbiers in Anspruch nehmen. Ach ja, nebenbei spielen auch noch die Red Hot Chili Peppers, die Fantastischen Vier oder Type 0 Negative – da braucht selbst der Grufti nicht vergangenen Zeiten hinterherzutrauern.