5 Fragen an The Police


1 The Police gehen 23 Jahre nach der Trennung wieder auf Tour. Wie kam es dazu?

Stewart COPELAND: Andy Summers und ich hatten oft mit dem Gedanken gespielt, The Police wieder zusammenzubringen, aber Sting hat das immer kategorisch abgelehnt. Bis vor drei Monaten, da kam plötzlich ein Anruf von ihm: Seid Ihr bereit? Ich hielt das zunächst für einen schlechten Scherz, aber er meinte es diesmal wirklich ernst. sting: Ich glaube, ich habe mich selbst am meisten überrascht mit dieser Entscheidung. Noch einen Tag bevor ich Andy und Stewart anrief, hätte ich mir nicht vorstellen können, jemals wieder mit The Police zu spielen. Diese hochexplosive M ischung aus drei Egozentrikern wollte ich mir in meinem Alter eigentlich nicht mehr antun, aber plötzlich hatte ich diese Eingebung. Ich habe kapiert, dass ich jahrelang nur davon gerannt bin, dass The Police noch immer ein wichtiger Teil ‚ meines Lebens sind. Das ist sicher seh wer zu verstehen für Außenstehende, selbst meine Frau hat mich verwundert angeguckt, als ich ihr von dem Reunion-Plan erzählt habe. Ich dachte, wir würden eine ganze Menge Menschen glücklich machen, wenn wir wieder zusammen spielen. Das war Grund genug, den Schritt zu wagen, gekoppelt mit der Aussicht, dass wir Teile der Einnahmen aus der Tour einer wohltätigen Organisation namens WaterAid zukommen lassen, die sich dafür einsetzt, dass mehr als eine Milliarde Menschen in Entwicklungslandern Zugang zu sauberem Wasser bekommen.

2 Sind die Querelen von einst ausgeräumt?

ANDY SUMMERS: Ja, wir sind alle älter und reifer geworden. copeland: Bands wie The Eagles und Fleetwood Mac haben es uns vorgemacht, die haben auch jahrelang nicht zusammen gespielt, weil jeder sein eigenes Ding durchgezogen hat. Nachdem sie wieder zusammen waren, haben sie erfolgreiche Tourneen absolviert. STING: Fakt ist aber: Wir streiten uns immernoch bis aufs Blut. Wir sind zwar eine ziemlich kreative Gemeinschaft, aber wir haben zugleich auch die Veranlagung, uns über die mut sikalische Au srichtung ständig in die , j Wolle zu kriegen.

3 Besteht die Gefahr, dass Sie sich bei der Welt«J tournee ab Ende Mai die Köpfe einschlagen?

STING: Absolut, das ist sogar sehr wahrscheinlich. COPELAND: Wir akzeptieren Sting als musikalischen Taktgeber, das nimmt viel Spannung aus der Gruppe.

Summers: Das funktioniert aber nur an guten Tagen.

4 Es scheinen ja tatsächlich noch immer Spanl~ nungen zu bestehen. Warum tun Sie sich da überhaupt eine Welttournee an?

SUMMERS: Die Leute bekommen leicht einen falschen Eindruck, wenn wir uns mal streiten. Wir haben uns nie gehasst, hatten auch keine persönlichen Probleme miteinander. Richtig gekracht hat es nur, wenn wir über die kreativen 1 nhalte unserer Musik diskutiert haben oder wenn mal wieder einer einen Takt zu schnell oder zu langsam gespielt hat. sti ng: Daran hat sich absolut nichts geändert. COPELAND: Wir sind allesamt Perfektionisten in unserem Fach, allerdings stammen wir aus drei unterschiedlichen musikalischen Backgrounds und haben schon von daher oft konträre Meinungen.

5 Klingen The Police heute anders als früher? Sting: Nein, die die Energie von damals ist noch da, sobald wir auf der Bühne stehen, sind wir wieder in unserem Element und spielen unsere Klassiker so wie vor 23 Jahren. SUMMERS: Wir planen nicht, gemeinsam neue Songs zu schreiben. Das ist im Sinne einer friedlichen Tournee sicher auch ganz gut so, denn sonst haben wir uns gleich wieder in den Haaren.

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