7 Vorurteile über MP3


/1/ MP3 ist schon älter als 15 Jahre

Vor kurzem feierte das MP3-Format den 15. Geburtstag. Aber gibt es das Dateiformat nicht schon viel länger? Entwickelt wurde es bereits ab 1982. Zehn Jahre später wurde es als Teil des sogenannten MPEG-1 Standards festgelegt. Die Benennung der Dateiendung in „.mp3“ aber wurde erst im Juli 1995 vorgenommen.

/2/ MP3 kommt aus Brandenburg

Nicht ganz. Nur einer ihrer Erfinder heißt so. Die Gruppe um Karlheinz Brandenburg am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen sowie die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg erarbeitete unter Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Musmann die beliebte Kompressionstechnik für Musik.

/3/ MP3 macht müde

Bei der Komprimierung von Musikstücken in die digitale MP3-Datei staucht sich der Song teilweise auf ein Zehntel seiner bisherigen Größe zusammen. Frequenzen, die wir normalerweise nicht hören können, fallen dabei weg. Hi-Fi-Freaks behaupten, das Gehirn müsse die fehlenden Klänge wieder hinzurechnen und würde dadurch ermüden. Das ist jedoch eine umstrittene These.

/4/ MP3 hat die Hi-Fi-Anlage vertrieben

Seit Mitte der 90er läuft es nicht mehr so gut mit dem Verkauf der klanggenauen Bausteine. Der Absatz der klassischen Hi-Fi-Anlagen ging laut Marktforscher GfK allein in den Jahren von 2005 bis 2008 um 20 Prozent zurück. Computer-Boxen und Aufstecklautsprecher etwa für den iPod sind mittlerweile beliebter. Allein im Jahr 2006 wurden in Deutschland 7,7 Millionen MP3-Player verkauft.

/5/ MP3 ist doch längst überholt

Mit AAC zum Beispiel gibt es bereits Techniken, die bessere Klangerlebnisse liefern als eine MP3. Aber das neuere Dateiformat wird eben längst nicht von allen Abspielgeräten unterstützt.

/6/ MP3 killt die Musikindustrie

Nicht standadisierter Kopierschutz ließ das Tauschen von MP3 zwar zum Sport werden, allerdings profitiert die Musikindustrie auch von dem Format. Bezahlte Downloads aller Art haben sich in Deutschland laut Bitkom von 2006 bis 2009 knapp verdoppelt.

/7/ MP3 macht die Ohren kaputt

Einen Hörverlust riskiert, wer seinen Player mindestens fünf Jahre lang über 40 Stunden pro Woche bei über 89 Dezibel nutzt. Weil Untersuchungen bei Kindern jetzt schon eine Verschlechterung des Hörens belegen, will die EU-Komission die Gerätehersteller dazu zwingen, Lautstärkelimits einzuhalten. Der Walkman war allerdings auch schon recht laut.