Wenn Leinemann skiffelt, tanzen die Dorsche


Im ‚Musikladen‘ kundigte Manfred Sexauer neulich Leinemanns neue Single, die eigentlich ‚Grandma‘ heisst, mit dem etwas geheimnisvollen Titel ‚Me And My Dorsch‘ an. Dorsch? Nun, am Vorabend der Live-Sendung hatte der ‚Dorscht‘ die Leinemänner, den Musikladen-Manfred, ein paar Freunde und einen ME-Redakteur zu einer feuchtfröhlichen Runde zusammengetrieben, in der sich dann schon sehr bald herausstellte, dass, nun ja, dass das Zeitalter des Dorsches angebrochen war. Und da Bremens Nähe zur Nordsee-Fischerei natürlich verpflichtet, wurde gleich eindorschig beschlossen, dass in jener zur Dorschkussion stehenden Fernseh-Sendung namens ‚Dorschladen‘ natürlich nur eine so angedorschte Band wie die ‚Leinedorsche‘ der neuen Epoche gerecht werden könnte. Da man es sich aber mit den Dorschen am Ende doch nicht ganz verderben wollte, verirrte sich zuguterletzt schliesslich nur ein Exemplar dieser aufstrebenden Gattung ins TV-Programm und zwar eben genau in die bereits zu Beginn erwähnte Leinemann Ansage.

MIT BANJO UND WASCHBRETT

Dorsch hin, Dorsch her, letzt kommt erstmal ein bisschen Butter bei die Fische – sprich: Facts über ‚The Ist National Raptime, Rock & Skiffle Group‘, die unter dem irgendwie komischen Namen ‚Leinemann‘ in Norddeutschland schon lange, wie sagt man noch so schön, allseits bekannt und behobt ist. Ulf Krüger, der Mann am Waschbrett, hatte mit 13 Lenzen bereits seine erste Skiffle-Group zusammengetrommelt. Seitdem sind inzwischen weitere 14 Jahre vergangen, in denen er langsam aber sicher mit den Leuten zusammenkam, die heute als ‚Leinemann‘ durch die Weltgeschichte ziehen. Das sind neben Ulf der Jerry Bahrs, der Gitarre spielt und singt, Gottfried Böttcher, der Ragtime Pianist Nr. 1 in Deutschland, Ulli Salm, Bass-Zupfer und Django Seelenmeyer, der ‚banjo-man‘. Neuestes Leinemann-Mitglied, auf unserem Foto noch nicht vertreten, ist der Violinist Lorenz ‚Lanzo‘ Westphal. Die Ragtime-Skiffler von der Alster haben gerade ein neues Album herausgebracht (Titel: ‚Last Train To San Fernando‘). Wenn sie im Herbst erneut ins Plattenstudio einziehen, könnte es allerdings sein, dass Gottfried, der Mann am Klavier, nicht mehr mit von der Partie ist. Falls doch, dann vermutlich jedoch nur noch als Session-Musiker, aber nicht mehr als Band-Mitglied, denn er ist inzwischen als Pianist in Udo Lindenbergs Panik Orchester bis über die Ohren vollbeschäftigt. Also aufgepasst, wer glaubt, dass er ein ausgezeichneter Ragtime-Pianist ist, der sollte sich doch mal mit der Phonogram-Schallplattengesellschaft in Hamburg in Verbindung setzen.