Anonymer Workaholic


Stilles Songwriting auf höchstem Niveau. Doch Chris Cacavas ist kein Star.

Der verblüffte Applaus überrumpelter Kritiker war ihm schon immer sicher – ob für den psychedelischen Folkrock von Green On Red oder seine Rollen als Gastmusiker für Steve Wynn oder Giant Sand. Von ANONYMOUS, Cacavas erstem Soloalbum seit acht Jahren, dürfte eigentlich niemand mehr überrascht sein. Und doch hat der Wahlkalifornier diesmal ein paar Gänge heruntergeschaltet, um seinen bedächtig swingenden Melodien mehr Platz einzuräumen, eine fein graduierte Dramaturgie zu etablieren. Bestes Beispiel dafür ist wohl das epische „Anonymous“, das Cacavas zur ME/Sounds CD beisteuerte: Die Flut brandender Crazy-Horse-Gitarren ist verebbt, und nun liegen die zarten Songstrukturen wie angeschwemmte Seesterne auf dem weißen Strand.“Natürlich habe ich mein Konzept nicht radikal geändert,“ betont Cacavas, aber: „Es war verblüffend, wie intuitiv und kreativ diese Aufnahmen zustande kamen. Was sich in jedem der 13 Songs entfaltet, ist schlichtweg zeitlose Qualität.