Der Künstler mit dem psychoanalytisch bemerkenswerten Namen Fetisch (Bildmitte) hat sein letztes Handy-Gespräch beendet, große Namen sind gefallen: James Lavelle, Kruder & Dorfmeister. Jetzt steht der Gig in England. Noch vor zwei Jahren hockte man in einem kleinen Berliner Studio, sammelte Beats und Samples und sortierte sorgenvoll die monatlichen Rechnungen. „Close the Door“, das aktuelle und erste „richtige“ Album des ungleichen Trios – neben Fetisch gehören noch Kaos (rechts) und Meister zu Terranova -, sollte die Situation nachhaltig verändern. Verantwortlich dafür ist sicher auch die Gästeliste: Alexander Hacke an der Gitarre (Einstürzende Neubauten), die Stimmen von Cath Coffey (Stereo MCs), Tricky und der „Kurz und Schmerzlos“-Protagonistin Nicolette Krebitz, die nebenbei auch Fetischs Freundin ist. Überall wird auf hohem Niveau angedockt, und alle sind gute Bekannte. Die Fotos auf und im Cover stammen von Szene-Star Jürgen Teller, das Logo wurde von dem Menschen gemacht, der auch die erste Massive Attack gestaltet hat. „Wir sind in erster Linie Produzenten“, sagt Fetisch, „und die Platte ist nur so, wie sie ist, weil uns Freunde geholfen haben“. Sie ist ein zweijähriges Tagebuch. So lange wurden Beats und Loops und Stimmen gesammelt und collagiert. Geplant war nichts, außer, daß Terranova die Platte machen wollten und daß sie irgendwann fertig sein würde. Nun ist sie fertig, und Fetisch faßt zusammen: „Wir haben uns mit dieser Platte gefunden.“