Freddie Mercury: Ein Star stirbt


Queen-Sänger Freddie Mercury erliegt den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.

Man konnte stündlich damit rechnen – aber als es dann soweit ist, will es niemand so recht glauben. Mit gerade mal 45 Jahren ist Freddie Mercury, Sänger der Rockgruppe Queen, am Sonntag, dem 24. November, in London an den Folgen seiner HIV-Infektion gestorben. Alle Reichtümer dieser Welt konnten den Lebemann, der wie kaum ein anderer die hedonistische Seite des Popgeschäfts symbolisierte, nicht vor seinem traurigen Ende bewahren. Kaum dass sich die Todesnachricht am Morgen des 25. November verbreitet hat, sammeln sich Hunderte von Fans vor dem Anwesen des Sängers am Holland Park im noblen Londoner Stadtteil Kensington. Fassungslos halten sie dort. Ein Star stirbt. Queen-Sänger Freddie Mercury erliegt den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.

Totenwache, manche mit Tränen in den Augen. Erst zwei Tage vor seinem Tod, am späten Freitagabend, hatte das Queen-Management in einer offiziellen Erklärung Mercurys Diagnose bekannt gegeben. Die englische Boulevardpresse bringt die Nachricht am nächsten Morgen mit fetten Lettern und fast ausnahmslos als Aufmacher auf Seite 1.

Gerüchte um eine AIDS-Erkrankung hatten indes schon lange die Runde gemacht. Erstmals wurde Mercury 1987 von einem Reporter gefragt, ob er infiziert sei. Damals lautete seine Antwort: „Ich habe den Test gemacht und bin okay.“ Tatsächlich war er zu diesem Zeitpunkt schon infiziert und wusste das auch. Die Entscheidung, dies vorerst, auch gegenüber seinen Bandkollegen Brian May, John Deacon und Roger Taylor, geheimzuhalten, traf er zusammen mit seinem Manager Jim Beach. In den späten 80er Jahren beeinträchtigte die Krankheit den Sänger nicht, er konnte mit Queen noch die erfolgreichen Alben „The Miracle“ (1989) und „Innuendo“ (1991) sowie „Barcelona“ (1987) mit der spanischen Opernsängerin Montserrat Caballe aufnehmen. Wie Peter Freestone, ein enger Freund und bis zuletzt als Mädchen für alles an Mercurys Seite, in seinem Buch „Freddie Mercury“ (1999 bei Omnibus Press erschienen) berichtet, entschied Mercury Anfang November’91, nachdem er, schon stark geschwächt, den Sommer im schweizerischen Montreux verbracht und dort an neuen Songs gearbeitet hatte, fortan keine medizinische Hilfe zur Verlängerung seines Lebens mehr in Anspruch zu nehmen, mit Ausnahme von Schmerzmitteln. Er wusste, dass er bald sterben würde und entschied sich daher, nach Jahren der Geheimhaltung mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen, auch um mit seinem Outing dem Kampf gegen AIDS die notwendige Öffentlichkeit zu verschaffen. Wie Freestone schildert, ging dieser Entscheidung ein mehr als fünfstündiges Gespräch mit Jim Beach an Freddies Krankenbett am 22. November voraus.

Am frühen Abend des folgenden Sonntags, um kurz vor sieben Uhr, stirbt Freddie Mercury. Einen seiner größten Hits landet er posthum: „The Show Must Go On“.