A-ha


Abschied im Osloer Spektrum. Ein „Hochgefühl“ vermittelt die „Ending On A High Note“-Tour nur bedingt.

Wir wünschen einen schönen Aufenthalt in Oslo – und viel Spaß beim A-ha-Konzert!“ Wenn schon der Berliner Flugkapitän seine Durchsage auf A-ha abstimmt, was muss erst in Norwegen los sein? Nicht viel. Der Osloer Dezember ist still, die vier Abschiedskonzerte der Band werden von den Einheimischen als Kalendertermin abgenickt, auffällig sind nur die deutschen Frauengruppen im Fan-Alter zwischen 30 und 40.

Konsequenterweise, sagt der Keyboarder Magne Furuholmen zu Konzertbeginn, gibt’s alle Ansagen „aus Respekt vor Fans aus aller Welt“ auf Englisch. Komisch, dass sich der Respekt vor den Fans nicht auch auf die Setlist auswirkt: keine Fanfavoriten, keine Furuholmen-Soli, keine die Band-Entwicklung dokumentierenden Singles wie „I Call Your Name“, keine Statements wie „There’s Never A Forever Thing“. Dafür die Hits. Alle tausendmal gespielten Hits. Und selbst die sorgen für Probleme. Sänger Morten Harket nestelt unaufhörlich an seinen In-Ears herum, die Stimme scheint ihm stets schlecht ausgesteuert, er gibt bei allen Songs Zeichen zum Techniker. Es geht um Nuancen, die kein Hörer bemerkt. Die Zappelei geht auf Kosten der Stimmung. Furuholmen wirkt manchmal wie ein Dummy, weil er die kurzen Fanfarentöne und Signaturen mit umso größeren Gesten spielt, die eigentliche Arbeit aber ein Programmierer im Bühnenhintergrund übernimmt.

Das schönste Bild des Abends, ja, es gibt dennoch ein schönstes Bild, liefert Harket. Das 20 Sekunden lang gesungene „Stay“ aus „Summer Moved On“ zwingt ihn diesmal in die Knie. Aber er schafft es. Er hat es bisher immer geschafft. Seine Arbeit ist erledigt.