Im Tourbus mit: Roman Fischer


Ganz bescheiden tritt Roman Fischer auf, wenn man ihn auf Videospiele anspricht. „Ich bin gar kein großer Gamer“ sagt er dann. „Hin und wieder, wenn wir auf Tour sind, spielen wir FIFA auf der Playstation.“ Die Konsole gehöre auch gar nicht ihm, sondern Daniel, dem Bassisten der Band. Dann aber lässt er aufhorchen: „Neulich habe ich auf meinem Laptop den ersten Teil von Mass Effect gespielt, und GTA IV.“ Dafür, dass der in einem bayerischen Dorf aufgewachsene Songwriter kein großer Gamer ist, hat er sich ganz schön große Games zum Zeitvertreib ausgesucht. Oder war die Selbsteinschätzung etwa nur höfliches Understatement? „Mein Lieblingsspiel ist Zack McCracken!“ Aha! Ein Satz, mit dem er alle Zweifel über seine Kompetenz lässig beiseite wischt. Und dann geht es erst richtig los. „Ich weiß, Shooter und Actiontitel verkaufen sich am besten“, lautet Romans korrekte Marktanalyse. „Aber ich stehe nicht so auf die Archetypen, die heroischen Figuren, die man in Videospielen häufig findet.“ Sondern? „Da gibt es Façade, ein interaktives Drama, das kann man sich umsonst runterladen.“ Roman Fischer, der sonst Pop-Perlen fabriziert, wandelt sich zum Übergeek. „Das ist so dynamisch geskriptet, dass man denkt, man chattet mit einer echten Person und nicht mit dem Computer.“ Als mögliche Zukunft der Videospiele bezeichnet er es noch, und zwar, weil es „dynamisch geskriptet“ ist. Hätte ihm eine Karriere als Programmierer da nicht auch gut zu Gesicht gestanden? „Ich programmiere selbst ein 3D-Spiel. Mit Blitzmax, einer objektorientierten Computersprache.“ Und jetzt wird es erst richtig nerdig. „Das ist angelehnt an Tex Murphy, eine Serie von Krimi-Action-Rollenspielen, die Anfang der Neunziger herauskam.“ Aber Musik wird er doch trotzdem noch machen, oder? „Das Spiel wird aber erst in 10 Jahren fertig sein“, lacht er. „Bis dahin gibt es wahrscheinlich nicht einmal mehr Direct X.“

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