Balbina legt offen: Spotify zahlte ihr 343,36 Euro fürs Jahr aus
Immer wieder setzt sich die Musikerin für faire Bezahlungen von Künstler:innen durch Streamingdienste ein.

Balbina veröffentlicht seit über einem Jahrzehnt Musik, einer ihrer erfolgreichsten Songs zählt aktuell 904.150 Streams auf Spotify und am 16. Mai brachte sie ihr fünftes Album INFINITY TUNES heraus – und trotzdem verdiente 2024 sie über den Streamingdienst nur 343,36 Euro.

Spotify zahlt Balbina 94 Cent pro Tag
In einem Interview mit „Zeit“ redete die Künstlerin über ein Thema, über das man sonst gerne sagt, „dass man da nicht drüber spricht“ – über Geld. Sie verriet, dass sie durch den Streamingdienst Spotify circa 94 Cent pro Tag verdienen würde.
2024 wurden ihr deshalb insgesamt 343,36 Euro ausgezahlt. Viele Rechnungen zahlen kann man damit nicht, und wie sie selber sagte: „Ich mache Musik, um zu überleben. Aber ich überlebe nicht, weil ich Musik mache.“ Das sei aber nicht immer so gewesen. Sie erklärte, dass sie vor zehn Jahren, als ihre Musik hauptsächlich über CDs verkauft wurde, noch gut davon leben konnte.
Balbina: „Musikschaffende sollen fair bezahlt werden“
Balbina macht nicht das erste Mal darauf aufmerksam, dass die meisten großen Streaminganbieter wie Spotify viele Künstler:innen nur sehr gering bezahlen. Immer wieder sprach sie über das Thema in verschiedenen Interviews und es lassen sich mehrere Beiträge dazu auf ihrem Instagram-Profil finden. Häufig nutzte sie dabei Hashtags wie „Cancelspotify“. Wie aus einem Beitrag von 2024 hervorgeht, arbeitete sie diesbezüglich auch mit Niklas Nienaß, Mitglied des Europäischen Parlaments, zusammen. Die Forderung dabei lautete klar: „Musikschaffende sollen fair bezahlt werden.“
Viele Streamingdienste stehen immer wieder in der Kritik, einen großen Teil der Künstler:innen unfair zu bezahlen. Bestimmte Praktiken, wie zum Beispiel die Discovery-Mode-Deals, sind dabei immer wieder ein Thema. In diesem Fall sollen Artists auf einen Teil ihrer Einnahmen verzichten, um dafür von den Algorithmen der Plattform bevorzugt zu werden. Auch Herbert Grönemeyer nannte das aktuelle Modell zur Bezahlung von Musiker:innen ein „verbrecherisches System“.
Wohin fließt das Geld in der Musikindustrie?
Dabei werden mit Musik lukrative Geschäfte gemacht: Wie „Spiegel“ berichtete, betrug der Umsatz mit Musik in Deutschland 2024 insgesamt 2,38 Milliarden Euro – so viel wie noch nie zuvor. Den größten Anteil daran haben mit 78,1 Prozent die Streamingplattformen. Dennoch kommt bei den Künstler:innen, aus unterschiedlichen Gründen, oft nur ein Bruchteil dieser Summe an.
Außerdem sind einige Musiker:innen an veraltete Verträge gebunden, die nicht auf die Realität des Streamings zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass die Musikindustrie insgesamt als wenig transparent gilt – häufig bleibt unklar, wohin das Geld tatsächlich fließt.