Brian Jones noch imme rnicht vergessen


Auf Wunsch sehr vieler Leser haben wir beschlossen, diese beiden Selten noch einmal Brian Jones zu widmen. Der am 3. Juli 1969 verstorbene Rhythmus-Gitarrist der Rolling Stones hat das haben Eure Briefe bewiesen, noch heute eine grosse Anhängerschar …

Als Louisa Jones, eine Klavierlehrerin, am 28. Februar 1944 in Chettenham ihren Sohn Brian zur Welt brachte, ahnte noch niemand, dass ihm nur ein kurzes, dafür aber sehr bewegtes Leben bevorstand. Schon im Alter von vier Monaten unterschied er sich von anderen Gleichaltrigen, damals gab er seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit innerhalb einer Baby-Show in West Glouchestershire. In den fünfziger Jahren gehörte Brian zum Kirchenchor einer Radiostation und etwa zur selben Zeit lief seine erste eigene T.V.-Serie, die Kindersendung „All My Sons“, Ober die britischen Bildschirme. Dennoch war er schon in diesen ersten Jahren seines Lebens nicht glücklich. Sein Vater, ein befähigter Flugzeugbau-tngeneur, wollte ihn unbedingt in seine Fusstapfen treten sehen. Damals wurde der Rebell in Brian wach. Gegen den Willen seiner Eltern verliess er mit 15 die Schule, nahm alle möglichen Gelegenheitsarbeiten an und widmete sich in seiner Freizeit der Musik. Stundenlang hörte er sich die Platten amerikanischer Neger-Musiker an, immer wieder kopierte er ihren Rhythm & Blues. Seine Verbundenheit zu dieser Musik wurde so stark, dass er beschloss, Berufsmusiker zu werden. Er lernte Gitarre und Piano zu spielen und fand seine erste musikalische Betätigung als Alto-Saxofonist in der Gruppe „The Ramrods“. Wenig später verliess er Chettenham und seine Eltern, ging nach London, bezog eine billige Wohnung im Stadtteil Chelsea und schloss sich dem Bluesgitarristen Alexis Korner an. Komer half ihm, seine musikalischen Ideen zu entwickeln und brachte ihn 1962 mit Mick Jagger und Ketth Richard zusammen. Anfang 1963 kamen Charlie Watts und Bill Wyman hinzu, nun waren die Rolling Stones komplett und im Juni desselben Jahres eroberte ihre erste Single „Come On“ die britischen Charts. Damit hatte Brian die musikalische Anerkennung, von der er schon als Junge geträumt hatte. Glücklicher war er deshalb noch Immer nicht geworden. Mit der steigenden Popularität der Gruppe wurde Brians Leben zusehends schwieriger und für Aussenstehende unbegreiflich. Aus Angst vor den in immer rascherer Folge auftretenden Asthma-AnfäHen suchte er immer häufiger Zuflucht in Drogen und Frauen. Er lachte nie, lächelte selten und wurde bald „die unfreundlichste Persönlichkeit im Showbusiness“ genannt. Auch sein Uebesleben war alles andere, als glücklich. Schon bevor die Stones bekannt wurden, behaupteten zwei Mädchen, Brian sei der Vater ihrer Kinder. Beide Jungen Messen Julian und sahen Brian sehr ähnlich. Seine Romanze mit der deutschen Schauspielerin Anita Pallenberg dauerte zwei Jahre und ging 1967 zuende, danach war er mit dem Fotomodell Suki Porter befreundet, aber auch sie konnte ihm nicht das Verständnis entgegenbringen,. das er so nötig hatte. 1967 wurde er In einem Drogenprozess zu einer Gefängnisstrafe von 9 Monaten verurteilt, von der er sich mit £ 10.000 freikaufte. Sein psychischer Zustand, seine ewigen Depressionen, sein immer schlimmer werdendes Asthma und weitere persönliche Probleme führten 1969 schliesslich zum Bruch mit den Stones. in der kurzen Zeitspanne, die ihm danach noch blieb, zog er sich völlig aus dem aktiven Musikleben zurück, versuchte mit sich selbst ins Reine zu kommen und beschloss, eine eigene Gruppe zu formieren. Nach Aussagen seines Psychiaters und einiger guter Freunde war er in diesen letzten Tagen seines Lebens glücklicher, als Je zuvor. Schade, dass das Glück für Brian zu spät kam…