Bryan Ferry: Rocker mit Stil


Anfang der Siebziger sorgten Roxy Music für Verwirrung. Rock'n'Roll mit Schmalz-Appeal und Federboas? Was sollte das sein? Jetzt sind sie wieder da. Und Bryan Ferry sagt warum.

Keine Frage: Mit Federboa, Dinnerjacket, knallgrünem Noppendress im dezenten Amphibienlook und schicken Brillen aus Teesieben waren sie Anfang der 70er Jahre die Paradiesvögel der britischen Popszene schlechthin. Selbst Roxy Music-Beau Bryan Ferry muss heute schmunzeln, wenn er an die frühen Tage einer Band denkt, die es vom verregneten England aus in die sonnigen Gefilde des internationalen Ruhms schaffte: „Wir waren zwar schockierend, aber auf sehr unterhaltsame Weise.“ Und das in jeder Hinsicht. Roxy pendelten zwischen schwülstiger Ballroom-Atmosphäre, Rock’n’Roll mit Fifties-Appeal und vergleichweise zeitgemäßer Glamrock-Attitüde. Aus dieser musikalischen Mischung, gepaart mit ihrem dekadenten Auftreten, stilisierten Roxy Music sich zu einem bis dahin unvergleichlichen Gesamtkunstwerk. Den kreativen Nukleus der Band bildeten Bryan Ferry (Gesang und Keyboards), Andy Mackay (Saxofone, Oboe und andere Blasinstrumente), Phil Manzanera (Gitarre) und der künstlerische Tausendsassa Brian Eno an frühen Synthesizern und allerlei abenteuerlichen Tonbandmaschinen. Doch während Eno heute das Rampenlicht meidet und viel lieber im Hintergrund als gefragter Produzent arbeitet (zum Beispiel für David Bowie und U2), zieht es die Herren Ferry (55), Mackay (54) und Manzanera (50) zusammen mit ihrem früheren Drummer Paul Thompson und einigen ausgesuchten Sidemen nach 18-jähriger Konzertpause als Roxy Music wieder auf die Bühne.

Mister Ferry, über eine mögliche Roxy-Reunion haben Sie schon zur Veröffentlichung Ihres 99er-Soloalbums „As Time Coes By“ nachgedacht. Dass es dann so schnell ging, ist allerdings eine Überraschung.

Ich bin im Herbst 1999 nach Russland geflogen, um mich mit Brian Eno zu treffen und an einem Song für mein nächstes Soloalbum zu arbeiten. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch über die Möglichkeiten einer Reunion gesprochen. Doch Brian hatte daran kein Interesse. Er hasst Live-Auftritte. Also war die Sache damit erst einmal vom Tisch – bis uns eine Tournee mit 50 Konzerten vorgeschlagen wurde. Da konnten Andy, Phil und ich dann nicht widerstehen. Es war zu verlockend.

Was ist das für ein Gefühl, nach 18 Jahren wieder gemeinsam auf Tournee zu gehen?

Ich bin sehr glücklich, dass wir es noch einmal probieren. Und bislang hat es auch nur positive Resonanzen gegeben – sei es von Seiten der Presse oder der Fans. Es ist nun mal eine Tatsache, dass der Name Roxy Music immer noch für großes Interesse sorgt. Ich habe in der Zwischenzeit mit den unterschiedlichsten Leuten in aller Welt gearbeitet und wurde trotzdem in jedem Interview gefragt: „Wann kommen Roxy Music zurück?“ Es ist wie die Pest – man kommt davon einfach nicht los (lacht). Ich denke aber trotzdem, dass wir damals zum richtigen Zeitpunkt aufgehört haben. „Avalon“, unser letztes Album, war qualitativ so gut, dass man uns in guter Erinnerung behalten hat. Deshalb auch das positive Echo auf die Tournee. Man erwartet offensichtlich einiges von uns.

In älteren Interviews haben Sie Ihren Ausstieg vom Sommer 1983 als großen Fehler bezeichnet.

Nun ja, ich bereue es schon, dass wir seinerzeit nicht in Kontakt geblieben sind. Wir hätten bestimmt noch das eine oder andere Album aufnehmen können. Aber ich spürte damals diesen Drang, mit anderen Leuten zu arbeiten, was ich dann ja auch tat. Ich bin auch nicht unglücklich über meine damalige Entscheidung, obwohl ich glaube, dass wir vielleicht ein paar Alben mehr hätten machen sollen.

Ist Ihr erhöhtes Arbeitspensum der letzten Jahre demnach als Kompensationshandlung zu interpretieren?

Ja, ich versuche, ein wenig Boden gutzumachen, denn die Uhr tickt, und es macht mich nervös, wenn ich daran denke, wie schnell die Zeit vergeht. Mal sehen, ob wir noch eine Roxy-Platte einschieben können. Allerdings konzentrieren wir uns jetzt erst einmal auf die Tournee. Und wir konnten Paul Thompson überzeugen, uns als Schlagzeuger zu begleiten.

Muss man sich eigentlich länger vorbereiten, wenn man alte Roxy-Songs in guter Qualität auf die Bühne bringen möchte?

Dazu braucht man schon mehrere Semester an der Musikhochschule. (lacht) Auf den ersten Blick sind die Titel recht simpel, aber wenn man genauer hinhört, erkennt man ihre subtile Struktur. Außerdem muss ein Roxy-Song ein bestimmtes Gefühl erzeugen, was man nicht durch bloßes Nachspielen der Noten erreicht. Ich nehme an, das dürfte auch der Grund sein, warum es kaum akzeptable Cover-Versionen unserer Songs gibt. Man kann sich an ihnen wirklich sehr leicht die Zähne ausbeißen.

Wiedervereinigungen bergen gemeinhin die Gefahr, einen Mythos zu lädieren. Haben Sie diesbezüglich bei Roxy Music keine Bedenken?

Eigentlich nicht. Wenn wir ein Album gemacht hätten, von dem wir nicht überzeugt sind, wäre das etwas anderes. Aber dies ist lediglich eine Tour, und ich glaube, dass wir als Band durchaus in der Lage sind, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Die Leute werden eine bessere Band sehen als je zuvor, und auch der Sound wird alles Vorherige in den Schatten stellen. Obwohl: Ich denke, dass die Originalbesetzung von 1973 eine sehr, sehr gute Band mit hervorragenden Musikern war.

Angeblich waren Sie nie sonderlich zufrieden mit Ihren früheren Konzerten.

Einige Tourneen waren sicherlich nicht das Gelbe vom Ei. Ich denke da besonders an die „Flesh And Blood“- oder die „Manifesto“-Tour. Der gute Wille war zwar vorhanden, aber irgendwie ist es dann doch gescheitert. Was aber nicht heißen soll, dass die jetzige Tour ein Fehlschlag werden könnte, im Gegenteil. Ich bin überzeugt, dass sie ein Triumph wird. Denn diesmal können wir wesentlich befreiter an die Sache herangehen. In der Vergangenheit mussten wir unseren Set immer um die Songs des jeweils neuen Albums erweitern. Schließlich wollten wir es ja verkaufen. Heute haben wir dagegen keine neue Platte zu promoten, weshalb wir uns ganz auf die Klassiker konzentrieren können.

Dann handelt es sich also um die allgemein erwartete Greatest-Hits-Show?

Nicht ganz, wir werden auch unbekanntere Titel wie ‚Dreamer‘ spielen. Aber natürlich werden die Hits eine zentrale Rolle spielen, denn sie sind der Grund, warum die Leute zu unseren Konzerten kommen. Wir haben eine Liste mit etwa 40 Songs zusammengestellt und davon rund 20 für die Show ausgewählt. Schließlich wollen wir ja nicht die ganze Nacht auf der Bühne stehen.

Werden die alten Stücke in einer zeitgemäßen Form präsentiert, oder bemühen Sie sich um weitestgehende Authentizität?

Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist, die alten Songs in ihrer ursprünglichen Form auf die Bühne zu bringen. Erst letztes Jahr habe ich ‚Virginia Plain‘ in mein Soloprogramm aufgenommen und es in der gleichen Weise gesungen wie 1972. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, als würde ich mich irgendwie verbiegen. Im Gegenteil. Es hörte sich sehr natürlich an. Klar werden die Songs nicht ganz so dynamisch und schnell rüberkommen wie früher – schließlich sind wir alle nicht jünger geworden – aber die Luft für ein oder zwei Uptempo-Nummern werde ich bestimmt noch haben. Der einzige Unterschied zu damals ist wohl der, dass wir weniger Make-up auflegen (lacht).

Was empfinden Sie heute, wenn man Sie mit Fotos aus den 70ern konfrontiert?

Ich denke, dass wir ein ziemlich bunter Haufen waren. Unsere Outfits waren zu gleichen Teilen futuristisch wie nostalgisch. Es hatte etwas Provozierendes an sich, mit dem die jungen Leute auch jetzt noch etwas anfangen können. Wenn sich eine Band heutzutage so anziehen würde wie wir in den Siebzigern, wäre ihr alle Aufmerksamkeit sicher. Ich meine, die Kids freuen sich doch über alles, was anders ist als der Einheitsbrei, der ihnen täglich serviert wird.

Roxy Music war doch aber eigentlich eine Reaktion auf die Konzeptlosigkeit der späten 60er.

Richtig. Es ist aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen, aber alle diese Ideen kamen von uns. Wir entstanden nicht auf dem Reißbrett irgendeiner Plattenfirma, die mit uns Millionen machen wollte. Und es gab auch keinen großen Plan hinter der Musik. Was heutzutage als Band bezeichnet wird, ist im Endeffekt oft nur ein durchkalkulierter Markenartikel. Und es ist bezeichnend, dass in der Plattenindustrie Leute arbeiten, die nur dafür bezahlt werden, dass sie einer Band ein knalliges Image verpassen.

Macht Sie diese Entwicklung betroffen?

Natürlich, aber glücklicherweise gibt es neben dieser Talentwüste auch noch Bands, die gute Musik spielen. Ich denke da nur an Gomez, Radiohead oder Outkast, die einen sehr eigenen Stil haben. Gerade im Rap gibt es einen vitalen Untergrund, der sich nicht darum schert, was Plattenfirmen wollen.

Wie die meisten Rap-Künstler hatten auch Sie eine Schwäche für leicht bekleidete Frauen – man erinnere sich nur an das Cover von „Country Life“. Wie kam es zu dieser Session?

Die beiden Damen traf ich in Portugal, wo ich die Texte für das Album schreiben wollte. Außerdem hatte ich Anthony Price und Eric Bowman dabei, die Fotografen, die mich später für „Another Time, Another Place“ ablichteten. Sie suchten ein geeignetes Motiv für das Cover. Und dann begegneten wir halt den zwei Ladies in einer Bar in Carvereo und fanden heraus, dass wir gemeinsame Bekannte hatten, nämlich Michael Karoli von Can. Wenn ich mich recht erinnere, war die eine seine Schwester und die andere seine damalige Freundin.

Exaltierte Ladies waren der rote Faden, der sich durch fast alle Roxy-Cover zog. Gibt es eine Erklärung dafür?

Das wurde irgendwann zum Selbstläufer. Beim ersten Album fragten wir uns, ob es wirklich nötig sei, ein Foto der Band auf dem Cover zu platzieren. Statt fünf Typen, die blöd aus der Wäsche guckten – warum nicht ein glamouröses Image, etwa das eines Pin-up-Girls? Der Name des Models war übrigens Kari-Ann Müller, und dieses Cover war dermaßen erfolgreich, dass wir den Stil beibehielten. Das Bild reflektierte haargenau die Musik der Band, was schon ein sehr glücklicher Zufall war. Diese Optik ist mit der Zeit zu unserem Markenzeichen geworden, und ich denke nicht, dass wir uns dafür schämen müssen. Schließlich haben wir das Thema bei jeder Platte variiert. Auf der zweiten ist übrigens Amanda Lear mit einem schwarzen Panther zu sehen. Das war so ein kleiner Seitenhieb auf die Sado-Maso-Szene. Danach hatten wir Marilyn Cole im Dschungel, auch ein schönes Foto. Sie war das damalige Playmate des Jahres und die Ehefrau von Hugh Hefner.

Gab es nie Probleme wegen der Artworks? Gerade in Amerika müßten die Sittenwächtern doch Amok gelaufen sein…

Richtigen Ärger hatten wir eigentlich nur mit „Country Life“. Aber die Plattenfirma hat das Ganze entschärft, indem sie den Bandnamen auf die anstößigen Stellen druckte. Diese Version ist dadurch übrigens zu einem beliebten Sammlerstück geworden.

Zurück zur Tournee: Der britische Radio-Guru John Peel hat Ihr Comeback mit den Worten kommentiert, dass es durchaus seinen Reiz hätte, eine Band wie Roxy in seinem lokalen Gemeindehaus zu sehen.

Das ist ein verdammt cleverer Kommentar für jemanden, der sein Geld mit Hundefutterwerbung verdient. Aber vielleicht sollten wir ihm den Gefallen tun und dort spielen. Ich bin mir nämlich sicher, dass John es nicht so gemeint hat. Wenn ich ihn darauf anspräche, würde er sich bestimmt entschuldigen. Im Übrigen habe ich nichts gegen John. Schließlich war er uns in den Anfangstagen sehr behilflich.

Wird nach der Tournee das obligatorische Live-Album veröffentlicht?

Es gibt derzeit keine konkreten Pläne in dieser Richtung, aber wir werden definitiv einige Auftritte mitschneiden. Man kann ja nie wissen. Wenn die Tour gut läuft und uns die Aufnahmen gefallen, liegt ein Live-Album durchaus im Bereich des Möglichen. Man sollte bekanntlich niemals nie sagen.

Dann steht die Reunion also unter dem Motto „Alles kann, aber nichts muss“?

(lacht) Das kann man so sagen. Und ich glaube, das ist auch die einzig mögliche Herangehensweise an dieses Projekt. Wenn es gut läuft und alle glücklich sind, machen wir weiter. Wenn nicht, hören wir auf. Wir haben nicht den geringsten Druck – welche Band kann das schon von sich behaupten? Es gibt keine Plattenfirma, die uns diktiert, was wir als Nächstes tun müssen. Wir sind einzig und allein uns selbst verantwortlich. Wenn uns danach ist, spielen wir morgen einen Akustik-Gig in irgendeinem verrauchten Schuppen. Früher war das anders. Alles wurde von der Plattenfirma kontrolliert; sie gab uns Termine vor, wir hielten sie ein. Dabei war der Druck kaum zu ertragen. Wenn wir ein Album an einem Samstag beendet hatten – was bei Roxy Music frühestens drei Wochen nach Deadline der Fall war -, schickte man uns bereits am folgenden Montag auf Tour. Oder wir waren noch später dran und mussten ohne fertiges Album spielen. Ich erinnere mich da an eine England-Tour, die wir zweimal unterbrechen mussten, um jeweils erneut ins Aufnahmestudio zu gehen.

Werden Sie auch diesmal wieder in ausgefallener Kleidung auftreten?

Ausgefallene Klamotten? Nein, diese Zeiten sind endgültig vorbei. Heute interessiert es mich eher, was die Mädels anhaben – wir haben nämlich drei Backgroundsängerinnen dabei. Ansonsten wird Andy Mackay die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er hatte schon immer einen äußerst eleganten Geschmack.

Zum Roxy-Sound: Wie haben Sie in einer Zeit, da es kaum Effektgeräte gab, diese ausgefallenen Sounds kreiert?

Wir haben Streifen auf die Tonabnehmergeklebt. Das war sehr hilfreich in Zeiten, in denen die technischen Möglichkeiten doch sehr beschränkt waren. Und was skurrile Sounds betraf, hatten die Engländer halt den Bogen raus. Deshalb waren die Beach Boys ja auch so neidisch auf die Beatles.

Ihre Musik und Ihr Auftreten wurden in den frühen 70ern als pure Rebellion empfunden. Wie schockierend waren Sie wirklich?

Ich denke, dass man sich mit Ausnahme von Amerika über uns amüsiert hat. Wir waren zwar schockierend, aber auf sehr unterhaltsame Weise. Jedenfalls unterhaltsam genug, um auch 30 Jahre später eine paar Leute in die Konzerthallen zu locken.

In den letzten Jahren haben sich etliche Bands bei Ihrem Konzept aus Musik und Mode bedient. Fühlen Sie sich dadurch geehrt oder peinlich berührt?

Ich habe kein Problem damit. Es ist doch toll, wenn dein Schaffen andere Leute inspiriert. Radiohead beispielsweise sind eine großartige Band. Die haben sich, was ihre Einstellung betrifft, definitiv eine Scheibe von uns abgeschnitten. Sie versuchen, anders zu sein, und stellen sich ihren Herausforderungen, statt vor ihnen davonzulaufen. Ihr Album „Kid A“ hat die Kritiker total polarisiert, was beweist, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Diese Band hat ein enormes Potenzial und eine fantastische Einstellung zu den Dingen.

Wie wild darf man sich eigentlich den Touralltag in den frühen Tagen von Roxy Music vorstellen?

Wild? Wir hatten nicht mal ein anständiges Catering, sondern mussten nachts in die Hotelküchen einbrechen, um die Kühlschränke leer zu fressen. Im Nachhinein kann man den Rahmen unserer Tourneen allenfalls als bescheiden bezeichnen. Also kein Vergleich zu den großen Rock-Bands wie Led Zeppelin, die eine Orgie nach der anderen feierten. Und schon gar kein Vergleich zur letzten Promotour von Mariah Carey. Als ich ihren Cateringplan las, wurde ich grün vor Neid.

Vor ein paar Monaten hatten Sie auf dem Flug nach Südafrika ein dramatisches Erlebnis. Ein Passagier spielte in Ihrer nächsten Umgebung verrückt und wollte die Maschine kapern. Fliegen Sie nach diesem unschönen Zwischenfall auch während Ihrer Tournee mit British Airways?

(lacht) Natürlich fliege ich mit British Airways. Die haben doch absolut fähige Piloten. Eben wirklich gute Kämpfer. Außerdem nehme ich an, dass man mir nach der Geschichte in Südafrika ein paar Freiflüge spendiert.

Die Bilder von den dramatischen Augenblicken in der Flugzeugkabine sind um die Welt gegangen.

Der Typ, der das fotografiert hat, hat die Chance seines Lebens genutzt. Und er hat nicht mal um Erlaubnis gefragt (lacht). Ein cleverer Junge. Er muss ein Vermögen mit den Aufnahmen gemacht haben. Immerhin waren sie in allen Zeitungen der Welt zu sehen. Mein Sohn Isaac hatte übrigens Pech. Er nahm zwar alles mit seinem Camcorder auf, aber die Polizei hat das Band beschlagnahmt. Als wir am Flughafen von Nairobi ankamen, wollte ihm CNN das Material abkaufen, aber leider hatten die Behörden es bereits konfisziert.

Hätten Sie zu der Zeit des Zwischenfalls eine CD am Start gehabt, es wäre die Publicity überhaupt gewesen.

Das wäre fantastisch gewesen. Schließlich war mein Gesicht in allen Zeitungen: „Rockstar Bryan Ferry in der Hand von Flugzeugentführern.“ Wenn sie dann noch „Bald Veröffentlichung seines neuen Albums“ hinzugefügt hätten, wäre ich der glücklichste Mensch auf Erden gewesen – kostenlose Promotion auf der ganzen Welt. Selbst ein Freund aus Melbourne rief mich an und erzählte mir, dass er mein Gesicht auf der Titelseite seiner Lokalzeitung gesehen hätte.

Am 16.9. treten Roxy Music in Berlin auf, am 19.9. in Hamburg, am 21.9. in Dortmund und am 26.9. in Wien.

www.roxy-music.com