CCS


Es ist jetzt beinahe dreissig Jahre her, seit Alexis Korner sich dem Blues verschrieb. Und es war so gegen Ende der 50er Jahre, als sich viele Musiker, die heute Namen von Weltrang haben, erstmals zusammentaten. Alexis war einer von ihnen und zu den Leuten, mit denen er damals in engster Verbindung stand, gehörten unter anderem Eric Burdon, Brian Jones, Jack Bruce und Paul Jones. „Es Hess sich zu jener Zeit kaum vermeiden, dass wir zusammentrafen“, meint Alexis heute, „in diesen Tagen kannte jeder jeden, weil es da noch so wenige von uns gab“. Es war in seiner Wohnung, so erzählt er, wo Charlie Watts und Mick Jagger sich zum ersten Mal begegneten. Charlie war der erste Drummer in Alexis eigener Formation, der „Alexis Korner’s Blues Incorporated“. Das war zur gleichen Zeit, da Brian Jones Cheltenham verliess, sich bei Alexis einquartierte und dort sogar, der Not gehorchend, auf dem Fussboden schlief. Mick, der damals noch in Dartford wohnte, gesellte sich hinzu, manchmal brachte er Keith mit und dann machten sie sich alle zusammen ein paar fröhliche Stunden. Anfangs spielten sie Platten und später sogar zusammen in einer Gruppe. Gemeinsam träumten sie von einer grossen Zukunft im Pop-Business aber keiner von ihnen ahnte damals, wie nahe sie diesem Wunschtraum tatsächlich schon waren.

Seit jenen Tagen, an die alle Beteiligten inzwischen nur noch wehmütig zurückdenken, hat sich vieles verändert. Heute spielt Alexis bei den „Creative Conscious Society“, einfachheitshalber auch kurz „CCS“ genannt. Die übrigen Mitglieder der Gruppe sind niemand anders als John Cameron, Henry Lowther und Tony Coe, drei der besten Session-Musiker Grossbritanniens. Die Idee, diese Formation ins Leben zu rufen, stammt von Cameron. Er suchte Leute, mit denen er hauptsächlich Rhythm & Blues spielen wollte und zwar auf rein instrumentaler Basis. Später fand er jedoch, dass man ruhig noch ein bisschen Gesang einbauen konnte und nachdem dieser Gedanke feste Formen angenommen hatte stand es schon fest, dass nur Alexis der geeignete Mann sein würde. Micki Most, der bekannte Produzent, nahm die junge Gruppe unter seine Fittiche und will demnächst mit ihnen eine Single aufnehmen. Titel dieser Scheibe: „Whole Lotta Loving“ / „Boom Boom“. Korners Beitrag dazu ist hauptsächlich vokal, aber teilweise wird auch seine akustische Gitarre zu hören sein.

Mickie hat jetzt die Absicht, die Gruppe erst einmal dem Publikum vorzustellen und das kann man auf möglichst breiter Ebene natürlich am besten, indem man eine Tournee veranstaltet. Genau das ist es, was CCS für die nächste Zukunft planen. Bleibt uns nur zu hoffen, dass sie auf ihrem Tourneeplan dann nicht die Bundesrepublik vergessen!