David Gray kommt im März für vier Konzerte nach Deutschland – Besuch lohnt sich.


Ursprünglich hat er Kunst studiert. Den Hang zum Visuellen merkt man David Gray heute noch an. Zum Beispiel, wenn er vom Licht schwärmt: „Ich bin in Wales aufgewachsen, direkt am Wasser. Dort war das Licht besonders eindrucksvoll. Seitdem bin ich vom Licht geradezu besessen. Es taucht auch oft in meinen Liedern auf. Ich wünschte, es gäbe noch mehr Wörter dafür. Weil ich das eine schon zu oft verwendet habe.“ Aha. Den Fans des britischen Musikers ist das bisher offenbar nicht negativ aufgefallen. Denn mit seiner CD „The White Ladder“ belegte der Mann,der altmodischen Folk mit modernen Elementen verbindet, sechs Wochen lang Platz eins der britischen Charts. Das renommierte, leider unlängst entschlafene britische Musikmagazin „Melody Maker“ bescheinigte dem Werk knapp: „Glorious!“ Und vor einiger Zeit durfte er nicht nur die Musik zum Film „This Year’s Love“ beisteuern, er hatte darin gar auch einen Gastauftritt.

Der Weg zu diesen Erfolgen gleicht einem Hindernislauf. Nachdem die ersten drei Alben des Sängers und Gitarristen nur in Irland Aufmerksamkeit erlangten und sich die großen Plattenfirmen zurückgezogen hatten, entschied sich Gray, das neue Werk auf einem eigenen Label herauszubringen. Zu diesem Zweck musste er einen Kredit bei einer Bank aufnehmen und erstmal sein Londoner Apartment in ein Ministudio umbauen. Überdies überdachte Gray auch seine Einstellung: Statt immerzu mit einem Auge auf den Markt zu schielen, ging er diesmal mit einer „Jetzt-ist-eh-alles-egal“-Haltung an die Arbeit, und verschwendete keinen Gedanken an an vermeintliche Marktrends.

Stattdessen folgte er einzig seiner künstlerischen Intuition – und hatte prompt Erfolg.

Gray, der mit einer Anwältin verheiratet ist -„immer wenn ich mich danebenbenehme, droht sie damit, mich zu verklagen!“ -, klaute den Titel „White Ladder“ aus einem Bob Dylan-Song. „Diese Kombination klingt sehr einfach, aber auch mysteriös.“ Die Texte sind Gray extrem wichtig: „Die meisten Texte in den Popcharts sind Müll. Wenn ich Platitüden wie Ronan Keating’s „Life is a rollercoaster, you’ve just gotta ride it“ höre, denke ich immer: netter Versuch. Und jetzt noch mal ganz von vorne.“ Wer sich anhören möchte, was bei David herauskommt, wenn er das tut – er kommt im März nach Deutschland: 3.3. Hamburg, Große Freiheit, 4.3. Köln, E-Werk und 5. März Muffathalle München, 6.3. Stuttgart, Villa Berg.

Die Tickethotline: 069/9443660.

www.davidgray.com