Der Garagenrock-Präsident


Wären Velvet Underground ohne John Kerry undenkbar gewesen?

John Kerry rocks! verkündet eine Website – und liefert schlagkräftige Argumente. Wie der ME zwar nicht exklusiv enthüllen, zumindest aber nach knallhartem Googeln berichten kann, war der Präsidentschaftskandidat 1961 Bassist der sensationellen Highschool-Band The Electras! Wie man auf www.theelectrasrockandrollband.com in Erfahrungbringen kann, wird die einzige, ultra rare LP the ELECTRAS jetzt in begrenzter Stückzahl wiederveröffentlicht. Die originalen Liner-Notes verraten: Die Band der St. Paul’s School in Concord, New Hampshire, entwickelte sich Anfang der 60er Jahre zu einer derartigen Mini-Sensation, dass selbst Proben regelmäßig vor Publikum stattfanden. Kein Wunder, hatten The Electras doch „John Kerry am elektrischen Boss, „the producer qfa pulsating rhythm‘, der der Band unglaubliche Kräfte verleiht“. Selbstredend handelt es sich bei der Musik natürlich nicht um schnöden, spießigen Instrumental-Pop, wie er damals bei Prom-Nights von Jersey bis Santa Barbara dargeboten wurde, nein, Kerry spielte „Classic 60s Garage Rock“. Ein neuer Fan zeigte sich im Forum von www.poorman.net so begeistert von dem MP3-Medley, das bei www.kerryTOcks.com auf den Download wartet, dass er gar kühne Thesen aufstellte: The Electras, vermutet er, haben mit ihren „experimentelleren“ Klängen nicht nur den Sound der Cowboy Junkies vorweggenommen (als Beleg führt er die Passage ab 4:50 Minuten an), sondern mit den ungeschliffeneren Klängen (im Medley ab 6:00) Velvet Underground überhaupt erst möglich gemacht. War John Kerry für Lou Reed, was John Cale für Julian Casablancas war? Ist es möglich, dass Kerry mit seinem furiosen Bassspiel das Leben der zukünftigen Velvet-Underground-Mitglieder verändert hat? Fest steh t jedenfalls, dass The Electras tatsächlich einen Auftritt in New York hatten: Im Herbst 1961 rockten sie beim Senior Class Dance der Chapin School. Wie aber steht es um die Konkurrenz? Gibt man „Bush rocks“ in Suchmaschinen ein, wird man zu Seiten geleitet, über die man Felsen (Rocks) aus dem Australischen Busch für den heimischen Garten bestellen kann. Nein, Bush rockt nicht, www.unrockbar.de scheint er zu sein, auch wenn ein einsamer Kämpfer beharrlich das Gegenteil behauptet. Kid Rock schaffte es kürzlich auf die Startseite http:// ny dailynews.com/front/story: Nach einer Party mit namhaften Kollegen hatte er sich geweigert, mit den anderen Gästen Michael Moores Nr.-i-Boxoffice-Hit „Fahrenheit 9/11“ anzuschauen. Seine Haitung-„rfas ist alles Propaganda“ – führte zum Streit vor einem New Yorker Kino. Nach dem Film fand HipHop-Mogul Russell Simmons unter dem Scheibenwischer seines Autos einen Zettel mit der Aufschrift: „Vote Bush -Bush rocks „. Was ist los, Kid? Haben dich die himmelschreiend naiven „Protestsongs“ auf www. georgybush.com überzeugt, dass „Dubya“ das geringere Übel ist? Darüber werden wir nachdenken, während wir zur Einstimmung auf den 2. November bei www. pro-american.com/FreeMusic die US-Nationalhymne von Whitney Houston runterladen.