Der Hintermann


„Die Plattenfirma wollte einen großen.Namen als Produzent, doch die Band bestand auf mich.“ Dafür sollte Butch Vig dankbar sein. Denn die Band heißt Nirvana, und NEVER-MIND, das Album, das Butch Vig in seinem 24-Spur-Studio produzierte, verkauft weltweit in Millionenhöhe. „In wüsten Träumen hoffte ich manchmal, eine Goldplotte zu machen. Aber eine Nr. 1 — niemals!“ Der Schock trifft Butch Vig ebenso wie Nirvana, schließlieh kommen sie aus demselben Untergrund. In den frühen Achtzigern begann Vig Demos zu produzieren, Insiderkreise zog er letztes Jahr mit seiner Arbeit für Indie-Acts wie die Smashing Pumpkins, Tad und zuguterletzt eben Nirvana. Vigs posthume Erklärung für den spontanen Erfolg ist einfach: „Lärm und Riffs außer Kontrolle, gekoppelt mit ganz schlichten Hooks — die Mischung macht’s.“ Und ist verständlicherweise begehrt wie nie zuvor: „Fast jede Mainstream-Band will plötzlich den Butch Vig-Sound. Aber ich habe keine Lust auf aufgeblasene Produktionen. Ich möchte lieber mit Bands arbeiten, die ich respektieren kann. “ Momentane Favoriten in Vigs Smart Studios: die New Yorker Avantgarde-Rocker Sonic Youth. Und der Blick in die Zukunft? „Keine Ahnung. Mein Assistent meinte, schreib einfach mal eine Liste deiner Wunschkandidaten. Wetten, es sagt niemand nein?“