Ferdinand Rieche ist ein scharfer Hund, ein sicherheitsbewußter Zeitgenosse, dem die Vorschriften des Rechtsstaats viel zu lasch sind. Am liebsten würde er Täter fassen, bevor sie sich überhaupt strafbar gemacht haben. Bei der Polizei hat man ihn nicht so recht machen lassen, also ist er in die Industrie gegangen, als Werkschützer. „Der starke Ferdinand“ (gespielt von Ex-„Ekel“ Heinz Schubert) teilt Wohnung und Werk in Sicherheitszonen ein, filzt selbst Geschäftsfreunde und Direktoren des Werks und legt schließlich, als der Notstand nun partout nicht ausbrechen will, selbst Hand an.

Dieser Spürhund ist ein Geschöpf des Filmregisseurs Alexander Kluge. Er hat seinen Film „Der starke Ferdinand“ neu geschnitten und bringt ihn nun noch einmal in die Kinos. Eine gelungene Satire auf deutsche Gründlichkeit und deutsche Ängstlichkeit und auf muffige Moral. Im Augenblick – leider – höchst aktuell.