„Die durch die Hölle gehen“-Regisseur Michael Cimino ist tot


Der Regisseur gewann zuerst 5 Oscars und ruinierte dann ein ganzes Filmstudio.

Am 2. Juli wurde Michael Cimino tot in seinem Haus in Beverly Hills aufgefunden. Wie „Variety“ berichtet, versuchten Freunde des Regisseurs, Cimino zu erreichen, und riefen nach mehreren Fehlversuchen die Polizei, die den Filmemacher dann leblos auffand. Cimino wurde 77 Jahre alt.

1939 in New York geboren, machte sich Cimino in der Filmwelt mit „Die Letzten beißen die Hunde“ („Thunderbolt and Lightfoot“) und „Die durch die Hölle gehen“ („The Deer Hunter“) unsterblich. Für „Die durch die Hölle gehen“ aus dem Jahr 1978 gab es fünf Oscars, darunter die Preise für die Beste Regie und den Besten Film. Dazu gab Ciminos Drama um Soldaten im Vietnamkrieg und deren Traumata nach der Heimkehr den Darstellern De Niro, Walken und Streep einen weiteren Karriereschub.

Vor seinem Durchbruch als Regisseur studierte Cimino Kunst und Architektur, drehte danach Werbespots und Dokumentationen, bevor er Drehbuchautor („Dirty Harry II“) und später Spielfilmregisseur wurde.

Der Karriereknick kam für ihn nach „Die durch die Hölle gehen“. United Artists, das von Stummfilmgrößen wie Charles Chaplin gegründete Studio, gab Cimino finanziell freie Hand für sein Nachfolgeprojekt „Heaven’s Gate“. Der Western, dessen Kosten während des Films explodierten und am Ende bei circa 40 Millionen Dollar lagen, wurde 1980 von der Kritik verrissen und zu einem der größten Flops der Geschichte. United Artists war danach Pleite, wurde anschließend von MGM gekauft. Cimino hatte also mit zwei aufeinanderfolgenden Filmen eine Oscarverleihung dominiert und ein Studio in den Ruin getrieben.

Nach dem „Heaven’s Gate“-Flop drehte Cimino nur noch wenige Filme: „Im Jahr des Drachen“ (1985), „Der Sizilianer“ (1987), „24 Stunden in seiner Gewalt“) (1990) und „The Sunchaser“ (1990).