Die Kanadierin Sarah McLachlan sagt Lollapalooza den Kampf an. Sie hat Hilfe


No gurlz allowed – Metallica, Soundgarden, Ramones, Rancid. Unter den Headlinern der diesjährigen Lollapalooza-Tour durch die USA befand sich keine einzige Frau!“ So schimpft sich Sarah McLachlan, kanadische Singer/SongwriterIN, die feminine Wut aus dem Bauch. „Als ob Frauen keinen Rock spielen könnten!“ Wen kümmert’s, könnte man sagen, denn Who the fuck is Sarah? Außerhalb des Ahorn-Landes ist Frau McLachlan nur wenigen Musikinteressierten bekannt. Das wird sich im nächsten Jahr sicherlich ändern. Die schöne Sarah schimpft nämlich nicht nur gegen die Übermacht der Y-Chromosomen auf den Tourneebühnen der Welt, sie tut was dagegen. 1997 plant sie eine Lollapalooza-Gegenveranstaltung, auf der nur MusikerINNEN auftreten werden. Sarah McLachlan hat auch schon einen Namen für die kommende X-Chromosomen-Tour: ‚Liiith Fair‘, benannt nach der mystischen Frauengestalt, die von Adam im Paradies verlassen wurde, nachdem er Eva kennenlernte. Paradiesische Zustände hin oder her, die Kanadierin hat schon einige ihrer musikalischen Geschlechtsgenossinnen gefragt, und einige berühmte Namen haben schon zugesagt, 1997 mit Sarah auf die Straße zu gehen. Mitte September stellte McLachlan in ihrer kanadischen Heimat Vancouver die ‚Liiith Fair‘-Idee auf einem Konzert vor, bei dem auch Emmylou Harris und Lisa Loeb auftraten. Bei der L.F.-Tournee ’97 soll dann das ganze feminine Spektrum von Oldtimern wie Emmylou Harris und Joni Mitchell bis hin zu Suzanne Vega und Neneh Cherry reichen. Die kämpferische Initiatorin ist sicher, daß ihr Anklopfen Erfolg haben wird. „Ich werde Madonna und Janet Jackson fragen“, meint die selbstbewußte McLachlan. „Ich will die gesamte musikalische Bandbreite der Frauen. Ich will Emmylou Harris und Neneh Cherry auf der gleichen Bühne sehen.“ Auch Tori Arnos, Annie Lennox und die Band Veruca Salt sind im Gespräch. Die Wahl-Irin Arnos verspricht sich viel von Sarahs Konzept der ‚Liiith Fair‘: „Ich finde die Idee gut und zeitgemäß. Man muß den Skeptikern beweisen, daß eine Tournee mit Frauen genauso erfolgreich sein kann, wie die üblichen Macho-Tourneen.“