Die Website Skreemr.com macht aus dem Rechner eine unerschöpfliche Online-Jukebox


In unzähligen Blogs werden täglich legal Songs und Remixe vorgestellt, die als MP3-Dateien oder Songstreams in die Websites eingebunden werden. Da es unmöglich ist, alle relevanten Blog-Seiten ständig im Auge zu behalten – einige der besten sind zudem in exotischen Sprachen verfasst – schießen nun clever programmierte Websites aus dem Boden, die das Netz nach diesen Songs durchkämmen. Der darwinistische Prozess, der bei den herkömmlichen Suchmaschinen schließlich zur Dominanz von Google geführt hat, ist derzeit auch bei den MP3-Searchengines zu beobachten: Webjay.com und SingingFish.com, die sich für eine Weile großer Popularität erfreuten, sind inzwischen stillgelegt. Gut im Rennen sind Hypemachine (www.hypem.com) und MP3 Realm (www.mp3realm.org), zum Hauptanwärter auf die Nummer 1 aber entwickelt sich derzeit Skreemr.com. Die Song-Dateien der Suchergebnisse werden kostenlos und ohne zusätzliche Software in einem Flashplayer abgespielt, was den Rechner in eine gigantische Online-Jukebox verwandet. Man findet rare und verschollene CSS-, LCD-Soundsystem, Erol-Alkan-, Justice- und Architecture-In-Helsinki-Remixe (viele Neubearbeitungen werden von den Künstlern für kurze Zeit auf MySpace-Seiten verfügbar gemacht und sind danach ohne eine entsprechende Suchmaschine nur noch schwer auffindbar), Liveversionen und Demo-Takes. „Hat man dengrofsartigen Song gefunden, nach dem man gesucht hat, kann man die Lyrics lesen, den Titel auf seiner Facebook-Seite einbinden, den Wikipedia-Eintrag lesen, Konzertkarten kaufen oder das Album bei Amazon bestellen“, so Jason von SkreemR. Die Suchmaschine, die nach derzeitigem Rechtsstand fast überall legal ist, wird in allen Genres fündig (Mozart war bei Redaktionsschluss bei den Top-100-Searches zwischen Ben Harper und Jimi Hendrix auf Platz 84) und überprüft beständig die Aktualität ihrer Ergebnisse. „Das hohe Tempo, mit dem Audio-Dateien auftauchen und wieder verschwinden ist eine der großen Herausforderungen, die wir bewältigen müssen“, sagt Jason. Und sollte SkreemR mal nicht zu einem befriedigenden Ergebnis kommen, kann man immer noch über http://xchannelmusicmachine.blogspot.com mehr als 20 große und kleine MP3-Searchengines auf die Suche nach einem Titel schicken.