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46 geheime Gastauftritte auf Alben, die man so nicht erwartet hätte


Von Petula Clark mit Jimmy Page bis zu den Rolling Stones mit Tom Waits. Hier kommt unser Listicle.

Die Wege von Arcade Fire und Peter Gabriel haben sich schon des Öfteren gekreuzt. So coverte der Ex-Genesis-Chef 2010 „My Body Is A Cage“, drei Jahre später revanchierten sich die Kanadier:innen mit einer Fassung von „Games Without Frontiers“. Und dennoch ist Gabriels Hintergrundgesang auf dem neuen WE-Stück „Unconditional II (Race And Religion)“ eine Überraschung – weil er eben genau das sein soll. Kein großer Vermerk bewirbt die Beteiligung der Artrock-Legende. Versteckte Gastspiele ziehen sich durch die gesamte Pop-Geschichte. Hier verraten wir 50 der interessantesten.

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Petula Clark feat. Jimmy Page – „Downtown“ (1964)

Nicht, dass Jimmy Page hier erste Spuren des Gitarrenfeuers hinterlegt hätte, das nur vier Jahre später bei Led Zeppelin so bestimmend werden sollte, er schiebt Dienst im Wall Of Sound, der Petula Clark zu ihrem Girl-Group-Meets-Sixties-Soul-Hit verhalf. Page drehte damals mit seiner Gibson Les Paul auch Proberunden bei den Stones (auf einer Demo von „Heart Of Stone“; 22 Jahre später sollte er auch das Solo auf „One Hit [To The Body]“ spielen), The Who (Fuzz-Gitarre auf „Bald Headed Woman“) und Marianne Faithfull (auf ihrer Fassung von „As Tears Go By“). (Frank Sawatzki)

Don Covay and the Goodtimers feat. Jimi Hendrix – „Mercy, Mercy“ (1964)

An den Aufnahmen waren mehrere Gitarristen beteiligt, was genau von Jimi Hendrix stammt, ist schwer zu sagen. Aber der Einstieg klingt schon sehr nach ihm. Dabei war der spätere Bilderstürmer damals noch ein einfacher Session-Gitarrist. Der Song ist Soulrock at its best. Auch die Version der Stones ist grandios. (David Numberger)

The Righteous Brothers feat. Cher – „You’ve Lost That Lovin’ Feeling“ (1965)

Bevor sie 1965 sowohl ihr Debüt mit Sonny Bono als auch ihren ebenfalls von ihm betreuten Solo-Erstling vorlegte, setzte Cher zusammen mit dem Vokalensemble The Blossoms im Crescendo dieses UK- und US-Nr.-1-Hits den letzten Stein in die „Wall Of Sound“ von Produzent Phil Spector. (Stephan Rehm Rozanes)

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The Left Banke feat. Steven Tyler – „My Friend Today“ und „Dark is the Bark“ (1968)

Für den Barock-Pop der New Yorker sind Harmonie-Vocals extrem wichtig. Als vor den Aufnahmen zwei Bandmitglieder ausstiegen, benötigten sie Stimmen. Gut, dass im Nebenstudio die Band Chain Reaction aufnahm: Deren Sänger Steven Tallarico sprang ein, zwei Jahre später gründete er als Steven Tyler Aerosmith. (André Boße)

Jeff Beck feat. Jimmy Page, Keith Moon & John Paul Jones – „Beck’s Bolero“ (1967)

Bei den Yardbirds unzufrieden, versammelte Beck im Mai 1966 einige Freunde, um sein erstes Solostück aufzunehmen: ein Psychedelic-Instrumental, das erst ein Jahr später als B-Seite erschien. Drummer Moon spielte aus vertraglichen Gründen inkognito. (Uwe Schleifenbaum)

Elton John feat. Dusty Springfield – „The Bitch Is Back“ (1974)

Ein Schlechte-Laune-Song vom guten Sir Elton, der Track führte das Album CARIBOU an und soll die erste Hitsingle mit dem Wort „Bitch“ im Titel gewesen sein. Dusty Springfield stimmte in einem Soul-Quartett die Background-„Uhuhuhs“ zum überschaubaren Rock-Spektakel an. (Frank Sawatzki) 

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Carly Simon feat. Mick Jagger – „You’re So Vain“ (1972)

Lange hat Simon verschwiegen, welchem eitlen Gockel sie hier eins auswischen wollte. Letztlich sind es sogar drei, wobei nur Warren Beatty nicht anonym blieb. Jagger ist nicht unter den anderen, der sang brav im Background mit, die Beziehung zwischen Jagger und ihr beschrieb sie später als „raw electricity“. (Frank Sawatzki)

Steve Goodman feat. Bob Dylan – „Somebody Else’s Troubles“ (1972)

Robert Milkwood Thomas, ein weiterer Nachfahre in Bob Dylans eigener Dylan-Thomas-Geschichte, ein literarischer Wohlklang für Dylan-Fans. Unter diesem Namen trat Dylan auf dem Album des von ihm so geschätzten Singer/Songwriters Goodman auf – als Pianist und Background-Sänger. (Frank Sawatzki)

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Eddie Howell feat. Freddie Mercury & Brian May – „The Man From Manhattan“ (1976)

Mercury datete damals Howell-Manager David Minns. Der Queen-Sänger war von dem Kinks-y Stück so angetan, dass er anbot, es zu produzieren. Er sang dann sogar mit, spielte Klavier und lud May zum Gitarrengastspiel. Auf dem Weg zum Hit wurde der Song ausgebremst: Der US-Bassist Jerome Rimson hatte keine Arbeitserlaubnis. Das Stück wurde vom Markt genommen. (Stephan Rehm Rozanes)

Warren Zevon feat. John McVie & Mick Fleetwood – „Werewolves Of London“ (1978)

Der Song war zuerst gar nicht für Warren Zevons Album EXCITABLE BOY vorgesehen, dann probierten Pianist Zevon und Produzent-Gitarrist Waddy Wachtel es mit verschiedenen Rhythmusgruppen, blieben aber unzufrieden. Das eingespielte Drum&Bass-Team von Fleetwood Mac sollte die Aufnahme später retten. (Frank Sawatzki)

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Peter Gabriel feat. Kate Bush – „Games Without Frontiers“ (1980)

Sechs Jahre bevor Kate Bush und Peter Gabriel als Duett in „Don’t Give Up“ auftraten, lieferte Bush die unheimlichen Anfangszeilen „jeux sans frontières“ für Gabriels „Games Without Frontiers“. Dieser Titel lehnt sich an eine französische TV-Show an, die in Deutschland als „Spiel ohne Grenzen“ bekannt wurde. (André Boße)

Eurythmics feat. Stevie Wonder – „There Must Be An Angel (Playing With My Heart)“ (1985)

Die Eurythmics flogen nach L.A., um dort Stevie Wonder als besonderen Gast zu empfangen. Als Fan des Duos sagte er formlos zu, die Mundharmonika einzuspielen. Weil er jedoch selbst aufnahm, waren sich Lennox und Stewart lange unsicher, ob er die Verabredung einhält. Wonder kam spät – aber er kam. Und spielte einen Part für die Ewigkeit. (André Boße)

Lionel Richie feat. Richard Marx – „All Night Long“ (1983)

Als Lionel Richie Aufnahmen des talentierten jungen Richard Marx in die Hände bekam, lud er ihn nach L.A. ein. Mit 20 Jahren steuerte Marx die Background-Vocals für Richies neuen Welthit bei und ebnete sich damit den Weg zu seiner eigenen erfolgreichen Karriere. (André Boße)

The Rolling Stones feat. Tom Waits – „Harlem Shuffle“ (1986)

Für das Album DIRTY WORK holten sich die Stones und ihr Produzent Steve Lillywhite eine Reihe von Gastmusikern ins Studio, unter anderem Tom Waits. Dies sollte interne Konflikte mildern. Waits ist auf „Harlem Shuffle“ zu hören, nachdem Keith Richards zuvor auf Waits‘ Album RAIN DOGS mitgewirkt hatte. (André Boße)

The Replacements feat. Peter Buck – „I Will Dare“ (1984)

Bob Stinson von The Replacements konnte das Gitarrensolo für „I Will Dare“ nicht zufriedenstellend umsetzen – oder wollte vielleicht auch nicht. Peter Buck von R.E.M., ein Freund der Band, sprang ein. Mit dem charakteristischen Jangle-Vibe avancierte der Song zum Markenzeichen der genialischen Rockband aus Minneapolis. (David Numberger)

Jimi Hendrix: Sein bewegtes Leben in Bildern

The OK People feat. Herbert Grönemeyer – „Komm mit in die AOK“ (1978)

Heute fahren Unternehmen Social-Media-Kampagnen, um ihr Image zu verbessern. In den 70ern ließen sie Singles pressen. Die AOK bat einen Pop-Komponisten, er möge einen Village-People-Gedächtnis-Song über die Vorteile der Krankenkassenmitgliedschaft schreiben. Der Sänger der AOK-Phantom-Band: der junge Grönemeyer. (André Boße)

Guns N’ Roses feat. Shannon Hoon (Blind Melon) – „Don’t Cry“ (1991)

Die emotionale Wucht der in zwei Versionen auf den USE-YOUR-ILLUSION-Alben veröffentlichten Powerballade geht maßgeblich auf die zweite Stimme, mit welcher Hoon eine Oktave über der von Axl Rose im Hintergrund gesungenen zurückliegt. Vier Jahre später starb er 28-jährig an einer Kokain-Überdosis. (Stephan Rehm Rozanes)

Strangelove feat. Brett Anderson – „She’s Everywhere“ (1996)

Strangelove spielten im Vorprogramm der Britpop-Giganten Suede, als es im Mai 1995 beim Tourstopp in Saragossa zur gegenseitigen Ehrerweisung kam: Strangelove coverten Suedes „Killing Of A Flashboy“ und Suede diesen Song, zu dessen späteren Studioaufnahmen sich heimlich Sänger Brett Ander- son und Neugitarrist Richard Oakes gesellten. (Stephan Rehm Rozanes)

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Simpsons feat. Michael Jackson – „Do The Bartman“ (1990)

Matt Groening, der Erfinder der Simpsons, enthüllte erst im Jahr 1998, dass Michael Jackson am Song „Do The Bartman“ als Co-Autor und Co-Produzent mitgewirkt hatte, aber aufgrund vertraglicher Bindungen mit seinem Label Epic nicht als solcher genannt werden konnte. Jackson, ein bekennender Fan der Serie und insbesondere der Figur Bart, hatte sich eines Nachts bei den Produzenten gemeldet und sich angeboten, für Bart einen Hit zu schreiben – was in Großbritannien tatsächlich ein Nummer-eins-Erfolg wurde. Der Songwriter Bryan Loren behauptete allerdings 2015, dass Jackson nur Backing Vocals und den Titel beigesteuert und darauf bestanden hatte, im Text erwähnt zu werden. (Stephan Rehm Rozanes)

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Madonna feat. Lenny Kravitz – „Justify My Love“ (1990)

Schwüler TripHop und nichts als Ärger: Madonnas Hit-Sammlung „The Immaculate Collection“ brauchte zwei neue Songs, einer davon war „Justify My Love“. Das Video zu dem Song wurde von MTV als zu freizügig eingestuft und boykottiert, was zu Kontroversen führte. Zudem musste Co-Autorin Ingrid Chavez ihre Credits gegen Beatmaster Lenny Kravitz einklagen, um Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten. (Uwe Schleifenbaum)

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Sonic Youth feat. Chuck D – „Kool Thing“ (1990)

Laut Kim Gordon hatten Public Enemy schlicht im selben Studio aufgenommen – Chuck D aber zwei Tage vergebens auf seinen Flava Flav gewartet. Bevor ihn die Langeweile überkam, rappte er lieber ein paar Verse ein. (Martin Schüler)

Tori Amos feat. Trent Reznor – „Past The Mission“ (1994)

Rock mit Nine Inch Nails, eine sanftere Seite, indem er den Background-Gesang für Tori Amos‘ Lied „Past The Mission“ übernahm. Ein härterer, aggressiverer Gesangsstil hätte den sensiblen Kontext des Liedes, der sich mit der Thematik sexueller Gewalt auseinandersetzt, wohl kaum angemessen ergänzt. (Uwe Schleifenbaum)

Alanis Morrissette feat. Dave Navarro & Flea – „You Oughta Know“ (1995)

Der Song, der Morissettes Karriere in Gang brachte. Flea ließ seinen Bass nervös im Hintergrund rumoren, Navarro, damals Chili-Peppers-Gitarrist, fügte dem aufgebracht-ätzenden Sentiment von „You Oughta Know“ lakonische Coolness hinzu. Damals ein Überraschungshit, heute ein Klassiker. (David Numberger)

Oasis feat. Johnny Depp – „Fade In-Out“ (1997)

1996 waren Oasis die größte Band der Welt. Dementsprechend verbrachte Noel Gallagher, damals noch der alleinige Songwriter der Gruppe, seinen Urlaub mit Supermodel Kate Moss und Hollywood-Star Johnny Depp – und zwar wo? Natürlich stilecht in Mick Jaggers Villa auf der Insel Mustique im Karibischen Meer. Resultat dieser Ferien: der Großteil des Materials von Oasis’ aufgeblasenem BE HERE NOW, das schrille Spielzeug-Klavier eines Jagger-Sprösslings im Intro des Titelsongs und der Einsatz von Hobby-Rockstar Depps Slide-Gitarre auf diesem Sieben-Minüter. (Stephan Rehm Rozanes)

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Whitney Houston feat. Annie Lennox – „Step By Step“ (1997)

1992 als B-Seite von Lennox’ „Precious“ erschienen, geriet der Song vier Jahre später als Houstontypisches Remake aus R’n’B und Pop zu einem der nachhaltigsten Songs im europäischen Formatradio. Songwriterin Lennox ließ es sich nicht nehmen, fast unbemerkt mitzusingen. (Stephan Rehm Rozanes)

Dinosaur Jr feat. Kevin Shields – „I Don’t Think“ und „Never Bought It“ auf HAND IT OVER (1997)

Dinosaur Jr waren 1997 keine Band, sondern lediglich das Vehikel von J Mascis. Von den LPs der 90er-Jahre mag er HAND IT OVER besonders – kein Wunder, er hat fast alles selbst eingespielt. Ausnahme sind zwei Stücke, die mit einem anderen Gear-Freak entstehen: Kevin Shields von My Bloody Valentine. Und der Gitarrenhimmel öffnet sich! (André Boße)

Robbie Williams feat. Pet Shop Boys – „No Regrets“ (1998)

Songwriter Guy Chambers war in der Szene exzellent vernetzt. Für einen Superstar-Klienten nutzte er die Kontakte, um ihn mit Hilfe von Gästen in neuen Szenen zu verorten. Hier sorgte Neil Tennant für den Pop-Appeal – mit dabei ist auch ein zweiter Neil: Hannon, von Divine Comedy, sorgt für Extra-Style. (André Boße)

Geri Halliwell feat. Pepsi & Shirlie (Wham!) – „Bag It Up“ (1999)

Unterstützt wurde das ehemalige Spice Girl auf ihrer dritten Solo-Nr.-1 in Folge von einem Duo, das schon die großen Hits von Wham! bereicherte. Vor allem im Video zu „Wake Me Up Before You Go-Go“ sind die beiden prominent in T-Shirts von Katharine Hamnet mit den Aufdrucken „Choose Life“ und „Go Go“ zu sehen. (Stephan Rehm Rozanes)

Cosmetique feat. Pete Doherty – „I Don’t Believe In Anything“ (2002)

Unmittelbar vor seinem Durchbruch trat der Libertine als Hintergrundsänger auf dem achten Stück der nicht streambaren Debütplatte I WAS BORN IN DISCO FUN PUB in Erscheinung. Nur ein Jahr nach der Veröffentlichung zerbrach die Gruppe, als Sängerin Sarah Churchill London den Rücken kehrte. (Martin Schüler)

Electric Six feat. Jack White – „Danger! High Voltage“ (2003)

Jack White wird auf diesem Dance-Rock-Gassenhauer als John S. O’Leary aufgeführt – jenem Namen, den er bei Hotelbuchungen verwendete. Die irrwitzige Behauptung der Band: Ihr Gast klinge nur wie White und sei in Wirklichkeit ein Automechaniker, der einen Wettbewerb gewonnen hat, um sich seine Rolle als Hintergrundsänger zu verdienen. (Martin Schüler)

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Green Day feat. Kathleen Hanna – „Letterbomb“ (2004)

Passend geht auf der Punk-Oper AMERICAN IDIOT der Song „Extraordinary Girl“ in „Letterbomb“ über, dessen Intro extraordinary girl Kathleen Hannah (Bikini Kill, Le Tigre) singt. Deren 1993er-Song „Rebel Girl“ war die Inspiration für einen weiteren Song auf dem Konzeptalbum. (Stephan Rehm Rozanes)

Band Aid 20 feat. Damon Albarn – „Do They Know It’s Christmas?“ (2004)

Mitsingen wollte der Blur-Sänger nicht. Stattdessen beschränkte er sich auf die moralische Unterstützung seiner Kollegen und servierte ihnen in rosa Schürze Tee. Laut seiner Aussage habe ihn Bono darum gebeten: „Er sagte: ‚Ich weiß nicht, was ich tun soll.‘ Ich sagte: ‚Mach Tee.‘ Also kam er runter und machte Tee. Ich habe immer gewusst, dass der Junge am Ende gut sein würde.“ (Martin Schüler)

Beck feat. Christina Ricci – „Hell Yes“ (2005)

Würde heute geächtet werden: Die weiße Schauspielerin Christina Ricci mimt eine japanische Kellnerin. Wochenlang sei Beck durch die Sushi-Lokale in Los Angeles gestreift und bei der Suche nach der passenden Stimme einfach nicht fündig geworden. Schließlich hätte Ricci wie von Zauberhand im Studio gestanden und den richtigen Ton getroffen.
(Martin Schüler)

Ben Folds feat. Weird Al Yankovic – „Time“ (2005)

Ben Folds ist ein „artist for the artists“, unter seinen Fans finden sich Prominente, mit vielen hat er zusammengearbeitet. Einer von ihnen: Weird Al Yankovic. Folds spielte Piano auf dessen POODLE-HAT-LP, dafür sang der Comedian auf der traurigen Ballade „Time“, mit großer Hingabe und vollem Ernst: „Time takes time you know.“ (André Boße)

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Foo Fighters feat. Krist Novoselic – „I Should Have Known“ (2011)

Diskussionsforum Foo Fighters: Hatte Dave Grohl hier einen Song über den Tod seines Nirvana-Kollegen Kurt Cobain geschrieben? Ausgerechnet Nirvana-Bassist Krist Novoselic gastiert auf dem Track vom Album WASTING LIGHT – ein Rock-Heuler, der gen Schluss ein wenig des alten Donners produziert. (Frank Sawatzki)

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Jake Bugg feat. Chad Smith (Red Hot Chili Peppers) – „Broken“ (2012)

Eigentlich war es ein gemachter Song, vielleicht der schönste auf Buggs Langspiel-Debüt. Aus schleierhaften Gründen fand er sich kurz nach der Veröffentlichung mit dem Meister des Produzenten-Fachs Rick Rubin zusammen, um die dezidierte Ballade in eine regelrechte Hymne zu transformieren. Dabei saß Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers am Schlagzeug – geholfen hat es nicht: In den Ohren der Fans blieb die Albumversion. (Martin Schüler)

Arcade Fire feat. David Bowie – „Reflektor“ (2013)

Während der Arbeiten an ihrem grenzsprengenden vierten Studioalbum besuchte Bowie die Band aus Montreal im Studio. Der Titelsong entzückte ihn dabei so sehr, dass er drohte: „Wenn ihr diesen Song nicht schnell abmischt, werde ich ihn euch klauen!“ Im Kompromiss liegt die Kunst: Gegen Ende des von Bowies New Yorker Nachbarn James Murphy produzierten, siebeneinhalb Minuten währenden Artrock-/Disco-Hypriden tritt Bowie mit Backing Vocals in Erscheinung. (Martin Schüler)

Kanye West feat. Frank Ocean – „New Slaves“ (2013)

Das Outro prägt ein Sample von „Gyöngyhajú lány“ der ungarischen Rockband Omega. Man hört hier aber nicht nur deren Sänger János Kóbor, sondern auch Frank Ocean. (Martin Schüler)

Britney Spears feat. Katy Perry – „Ooh La La“ (2013)

Erst bei der Premiere von „Die Schlümpfe 2“ gab Katy Perry zu, Backing Vocals für diese Lead-Single aus dem Soundtrack eingesungen zu haben. Vermutlich wollte man nicht die Aufmerksamkeit von der ersten Single aus ihrem neuen Album, dem zwei Monate später veröffentlichten „Roar“, ablenken. (Stephan Rehm Rozanes)

Coldplay feat. Gwyneth Paltrow – „Everglow“ (2015)

Das Lied verarbeitet die Scheidung von Gwyneth Paltrow und Chris Martin nach zehnjähriger Ehe. Am kaum vernehmbaren Hintergrundgesang ist die Schauspielerin mit Worten zu hören, die während Trennungsgesprächen ihren Mund verließen: „Und wir haben uns in dieser Nacht geschworen, dass wir Freunde sein werden, bis wir sterben.“ (Martin Schüler)

Nicki Minaj feat. Jessie Ware – „The Crying Game“ (2014)

Obwohl absolut offensichtlich im Refrain des Songs von Minajs Multiplatin-Album THE PINKPRINT zu hören, fehlte der britische Popstar bei den Credits. Warum? Druckfehler. Shit happens, gerade bei einem in die Dutzende gehenden Personals. (Stephan Rehm Rozanes)

Selena Gomez feat. Charli XCX – „Same Old Love“ (2015)

Warum man in den featurewütigen 10er-Jahren hier auf den Charli-XCX-Vermerk verzichtete, hat? Vielleicht war ihre charakteristische Präsenz überdeutlich. XCX hatte den Song geschrieben und sang im Refrain mit. Zunächst wurde er Rihanna angeboten, die ihn allerdings erst reumütig coverte, als er bereits zum Hit geworden war. (Stephan Rehm Rozanes)

Rihanna, Kanye West & Paul McCartney feat. Wilson Phillips – „FourFiveSeconds“ (2015)

Brian Wilsons Töchter Carnie und Wendy Wilson, sowie Chynna, die Tochter von John und Michelle Phillips von den Mamas & the Papas, die 1990 einen Megahit mit „Hold On“ landeten, liefern auf persönliche Einladung Kanye Wests den Hintergrundgesang dieses Generationentreffens. (Stephan Rehm Rozanes)

Calvin Harris feat. Rihanna – „This Is What You Came For“ (2016)

Um das VIP-Gebräu vorm Überschäumen zu bewahren, wurde bei diesem Millionenseller der Gesangsbeitrag von Taylor Swift unterschlagen, die den Song zusammen mit Harris geschrieben hatte – unter ihrem herrlichen Pseudonym Nils Sjöberg. (Stephan Rehm Rozanes)

Bleachers feat. Lorde – „Don’t Take The Money“ (2017)

Die erste Single aus dem zweiten Album des als Band getarnten Mega-Produzenten Jack Antonoff feuerte aus allen Rohren: Die 80er-artige Nummer wurde von Synthie-Pop-Legende Vince Clarke co-produziert und überraschte mit Superstar Lorde als Backing-Sängerin. (Stephan Rehm Rozanes)

Harry Styles feat. Lucius – „Treat People With Kindness“ (2019)

Ausgerechnet bei einem so betitelten Song wurde die Refrain-tragende Mitwirkung Jess Wolfes und Holly Laessigs von den Indie-Poppern Lucius nicht ordentlich vermerkt – sehr zu deren Missfallen. Im April 2022 beschwerten sie sich in der „Los Angeles Times“. (Stephan Rehm Rozanes)

The Carters feat. Quavo & Offset (Migos) – „Apeshit“ (2018)

Ein prahlerischer Song, in dem das Ehepaar Jay-Z/Beyoncé seine Prävalenz im Musikgeschäft und den daraus resultierenden opulenten Lebensstil in Trap gießt. Daran fand nicht nur Barack Obama Gefallen: „Apeshit“ avancierte zum weltweiten Hit. Dass Quavo und Offset von den Migos die Ad-libs beigesteuert haben, dürfte wohl nicht der springende Grund gewesen sein. (Martin Schüler)