„Doobie Brothers – Wir waren meistens stoned…“


Angefangen hat es mit den Doobie Brothers eines Morgens beim Frühstück in ihrem Haus in San Jose (Kalifornien). Damals nannten sie sich noch ‚Pud‘ und spielten eine Art country-betonten Soft-Rock. Pud wurde vom Sänger/Gitarristen Tom Johnston aus der Taufe gehoben. Tom spielte eines Abends in einem kleinen Club, als ein Typ zu ihm kam und sich als Ex-Moby Grape-Mitglied Skip Spencer vorstellte. Skip kannte einen Bassisten namens Dave Shogren und den Drummer John Hartman. Auf diesen schnell zusammengewürfelten Haufen Musiker traf schliesslich noch der Folk-Sänger/Gitarrist Pat Simmons. I Was die Gruppe damals so um 1969 herum zustande brachte, erinnerte musikalisch immerhin schon ein wenig an den heutigen Doobie-Sound. Trotzdem schien noch irgendwas zu fehlen.

Ausgenippt

Auftritte gab es nämlich nur selten, und das wenige Geld, das damit verdient wurde, verwandelte sich zum grössten Teil in kalifornisches ‚grass‘. Tom Johnston erinnert sich: „Wir waren meistens stoned …“ So auch an jenem denkwürdigen Morgen, als die Band beim gemeinsamen Frühstück den ersten Joint kreisen Hess. Da die Joints im kalifornischen Slang ‚doobies‘ heissen, fiel es den zur der Zeit reichlich ausgeUipplen Typen nicht allzu schwer, sich auf den Namen ‚Doobie Brothers‘ zu einigen. Damit war immerhin sowas wie ein neuer Anfang ge- ‚ macht. Skip Spencer schaffte es sogar, der Warner Brothers Plattengesellschaft ein Demo-Band unterzujubeln, das dann zur Grundlage für die erste LP wurde. Das Album mit dem schlichten Titel ‚Doobie Brothers‘ war jedoch alles andere als ein Bestseller. Als Folge davon tauchten erneut Schwierigkeiten auf. Zunächst machte der Manager der Gruppe sich aus dem Staub. Dann wurde der Bassist Dave Shogren durch den schwarzen Tyron Porter ersetzt und Michael Hossack als zusätzlicher Drummer eingestellt.

Dauerbrenner

Michael hatte jedoch nicht viel Glück. Er wurde schon nach kurzer Zeit von Kelth Knudsen abgelöst. Mittlerweile brach das alles verändernde Jahr 1973 an. Das zweite Album mit dem Titel ‚Toulouse Street‘ kam auf den Markt und wurde ein Hit. Dasselbe geschah mit den Singles ‚Jesus Is Just Alright‘ und Long Train Running‘. Plötzlich waren aus den Doobies Dauerbrenner geworden. Ende ’73 erschien die LP The Captain And Me‘ und die Single ‚China Grove‘. Mit dem gleichen Erfolg. Neulich kamen die Doobie Brothers zu ihrer ersten Europa-Tournee über den grossen Teich. Leider konnten ihre inzwischen schon recht zahlreichen deutschen Fans die Band nur in Frankfurt ‚live‘ erleben. Hoffen wir, dass sich das auf der nächsten Tour ändern wird …