Doppeljob


Brian Setzer tourt wieder im Trio. Aber deshalb schwört er dem Swing nicht ab.

Der Mann hat s gut: „Die Wellen sind grad schön hoch, die Kinder sind draußen surfen, und wenn wir zwei miteinander geredet haben, gehe ich auch raus.“ Malibu, California. Neid, Neid. Machen wir es also kurz – es gilt, das neue Album „Ignition“zu promoten, „a kick ass record“, auf dem der Rockabilly-König (42) sich bestens aufgeräumt gibt und auch schon mal jodelt. Eingespielt hat er es nicht mit dem Brian Setzer Orchestra, sondern im Trio. Geht’s wieder back to the roots? Wieso tourst du dann in den USA sowohl mit der Bigband als auch mit „68 Comeback Special“? Setzers Antwort klingt überlegt: „Weil ich es mir nicht leisten kann, das Orchester mit seinen 16 Musikern und den zwei Background-Sängern überallhin mitzunehmen. Und da einige Shows mit der Big Band frühzeitig gebucht waren, drapiere ich die Termine mit Sixty Eight eben drum herum.“

Aber der Spassfaktor ist jeweils der gleiche. „Wir werden mit Sixty Eight ja auch Bigband-Songs in etwas abgespeckten Fassungen spielen – und natürlich welche von den Stray Cats, klar, schließlich hab’ich die ja komponiert. Ich werde live zudem Banjo und Pedal Steel Guitar einsetzen, bin grad dabei, sie abzustauben.“ Klingt angesichts Nu-Metal-verseuchter Zeiten verschroben altmodisch, oder? Wie wär’s denn mal mit was Neuzeitlichem, einer Limp Bizkit-Coverversion zum Beispiel? „Mit denen kannst du mich jagen, obwohl ich eine Menge moderne Musik mag. Mein Sohn hört sich das Zeug ständig an, er ist Surfer, verstehst du? Ist zwar nur dieser Dadadadada-Kram,Hardcore halt. Aber manches davon ist richtig guter Rock’n’Roll, da steh’ich drauf. Das, was ich mache, Rockabilly oder Swing, interessiert meinen Junior nicht die Bohne. Er hasst Limp Bizkit übrigens auch. Aber Sublime finden wir beide toll.“ Na, wenigstens etwas. -» www.brianMtMr.com