In einer gerechten Welt wäre Neil Hannon alias The Divine Comedy Popstar – aber immerhin war es Hannon Mitte der Neunziger schon mal, als sein Album „Casanova“ und vor allem der Song „Something For The Weekend“ in England zum Hit wurde. Hannon erinnert sich gern daran und nennt diese Zeit einen Unfall. Im Interview mit dem Rolling Stone berichtete er kürzlich, der verrückteste Moment in dieser Zeit sei es gewesen, als ihn ein völlig betrunkener Robbie Williams ins Ohr gegröhlt hätte, er sei ein „fucking genius!“Den Glauben an seine Songwriterkunst hat Hannon dabei allerdings niemals verloren: „Man hat mich von der großen Bühne an den Rand gedrängt, aber ich weigere mich, leise zu gehen.“, sagte er im selben Interview und erwähnte nicht unbescheiden, dass er z. B. auch gemeinsam mit Songwritergrößen wie Jarvis Cocker von Pulp und Guy Garvey von Elbow gearbeitet hat. Außerdem hat er ja noch sein aktuelles Album „BANG Goes The Knighthood“ im Gepäck, dass ihn ebenfalls als formidablen Musiker und Texter zeigt. Aus selbigen stammt auch die aktuelle Single „I Like“, die er unlängst bei einem Konzert in London wie folgt erklärte: „Es gibt ja diese sehnenden Liebeslieder, bei denen man ständig denkt: ‚Nu sag es ihr endlich!’ Tja, in diesem Song hab ich es ihr endlich mal gesagt!“

Neil Hannon wird im Oktober – von uns präsentiert – live zu sehen sein. Mal schauen, ob er sich dann wieder von einer Band begleiten lässt, oder solo am Klavier den bissigen Charmeur gibt, wie er es unlängst bei seinem Gig in Leipzig getan hat. Bei einem Interview in jüngster Vergangenheit hatte Hannon jedenfalls noch gesagt: „Bands are for loosers!“ Das wisse man spätestens seit Randy Newman. Hier die genauen Daten: 18.10. Frankfurt, Mousonturm19.10. Hamburg, Stage Club25.10. Berlin, Lido26.10. Köln, Kulturkirche dk – 17.08.2010